Mini-Aufschwung verpufft: Schalke weiter im Krisen-Modus

Ist der Mini-Aufschwung bei Schalke wieder vorbei? Das 1:3 bei der Eintracht weckt Zweifel, ob der erneut auf den letzten Bundesligaplatz abgerutschte Ruhrpottclub den Abstieg vermeiden kann. Torjäger Huntelaar soll helfen. Nur: Wann kommt er?
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Konnte sich nur selten durchsetzen: Schalkes Matthew Hoppe (l) gegen Frankfurts Abwehrmann David Abraham.Foto: Arne Dedert/dpa/dpa
Epoch Times18. Januar 2021

Der FC Schalke 04 ist nach dem 1:3 (1:1) bei Eintracht Frankfurt wieder im Krisenmodus. „Wir wissen, dass die Saison kein Sprint wird. Sie ist ein Marathon“, lautete die Durchhalteparole von Cheftrainer Christian Gross.

Die schwache Leistung am Sonntagabend weckte Zweifel, ob das Ziel Bundesliga-Klassenverbleib bis zum letzten Spieltag am 22. Mai erreicht werden kann. Bereits am Mittwoch dürfte sich zeigen, ob der Tabellenletzte zumindest mit dem Liga-Sechzehnten 1. FC Köln konkurrieren kann oder der einzige Sieg gegen die TSG Hoffenheim (4:0) nur ein Ausrutscher nach oben gewesen ist.

„Gegen Köln ist ein ganz großes Spiel für uns“, meinte Torwart Ralf Fährmann, der eine noch höhere Niederlage am Main verhinderte und betonte: „Wir haben alles gegeben, was wir können.“ Wenn dies allerdings alles war, was die Profis aus dem Ruhrpott zu bieten haben, wird es auch gegen die Kölner schwer. Schließlich schossen die Königsblauen in gut 90 Minuten nur fünfmal auf das gegnerische Tor. Immerhin führte ein Schuss von Matthew Hoppe (29. Minute) zum 1:1. Kurz zuvor hatte André Silva die Frankfurter in Führung gebracht.

Für den Sieg der Hessen sorgte ausgerechnet der vor zwei Jahren für rund 60 Millionen Euro an Real Madrid verkaufte und nun ausgeliehene Luka Jovic. Dem 23-jährigen Serben gelang mit einem Doppelpack (72./90.+1) ein fantastisches Comeback am Main. „Er hat nicht aus irgendeinem Grund bei Real gespielt“, zollte auch Gross ihm Anerkennung. Zugleich nahm er seine Mannschaft in die Pflicht, mehr für die Offensive zu tun: „Ich erwarte, dass wir in Zukunft mit mehr Vehemenz nach vorne attackieren und mehr Druck über die Außenbahnen entwickeln.“

Dass dies allein mit dem vorhandenen Personal möglich ist, scheint der Schweizer nicht zu glauben, weshalb er noch vor dem Köln-Spiel auf die Verpflichtung von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar von Ajax Amsterdam hofft. „Den genauen Stand kenne nicht“, sagte Gross, unterstrich jedoch: „Er hat ein königsblaues Herz und kann uns helfen.“

Zurückhaltend reagierte Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider, ob und wann die Verpflichtung und Rückkehr des 37 Jahre alten Stürmers bekanntgeben werden soll. „Wir werden dann was verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt. Die nächsten Tage, vielleicht“, sagte er. Der Niederländer Huntelaar hatte von 2010 bis 2017 insgesamt 126 Pflichtspiel-Tore für Schalke erzielt.

Einsilbig war Schneider nicht nur, was diesen möglich Transfer betraf. Ebenso wortkarg gab er sich zu Fragen nach einem Bericht des „Kicker“, wonach der 04-Aufsichtsrat „kurz- bis mittelfristig“ einen Nachfolger für ihn suchen würde. „Der Aufsichtsrat arbeitet nicht daran, einen Nachfolger für Jochen Schneider zu finden“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Buchta umgehend. Vielmehr sei Schneider damit betraut, „gemeinsam mit uns einen Sportdirektor für unseren Club zu finden“.

Kurzfristig müssen die Schalker erst einmal ohne Hilfe eines Sportdirektors in die Spur kommen, um zu vermeiden, dass die Pleite bei der Eintracht nicht wieder der Anfang einer Negativserie ist. Vor dem Erfolgserlebnis gegen Hoffenheim waren sie 30 Spiele ohne Sieg geblieben. „Die Niederlage muss jetzt schnell aus den Köpfen raus“, sagte Mittelfeldspieler Mark Uth. „Am Mittwoch steht uns ein ganz wichtiges Spiel gegen Köln bevor, das wir unbedingt gewinnen wollen.“ (dpa)



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