Mit Herz und Kampf im Kollektiv: Frankreich vs. Island im Viertelfinale

Die Wikinger kündigen an, ihre bedinungslosen Kämpferqualitäten wieder einzubringen. „Die Welt wird über den isländischen Fußball nach diesem Turnier anders sprechen“, sagt Coach Heimir Hallgrímsson.
Titelbild
Elfmeterschießen zu üben ist für Frankreichs Trainer Didier Deschamps (M) und seine Mannschaft kein Thema.Foto: Georgi Licovski/dpa
Epoch Times3. Juli 2016
Islands Sensations-Team hat sich sogar schon auf ein Elfmeterschießen vorbereitet. Der große Favorit Frankreich nicht. Die Équipe tricolore will die Viertelfinalpartie der Fußball-EM am Sonntag im Stade de France von Saint-Denis vorher entscheiden.

Übermut? Nein, keinesfalls. Das Team des Gastgeberlandes wird nicht müde zu betonen, wie viel Respekt jeder einzelne vor den willensstarken Isländern hat. Und die Wikinger kündigen an, ihre bedinungslosen Kämpferqualitäten wieder einzubringen.

SO SCHAFFTEN ES DIE TEAMS INS VIERTELFINALE

Gruppensiege gegen Rumänien und Albanien machten die Franzosen in den letzten Minuten perfekt. Platz eins, um auf vermeintlich leichtere Gegner in der K.o.-Phase zu treffen, sicherte sich Frankreich durch ein 0:0 gegen die Schweiz. Im Achtelfinale brauchte das Team nach ganz frühem Rückstand eine dramatische Leistungssteigerung gegen Irland. Bilanz bisher: drei Siege, ein Remis, 6:2 Tore. Island gelang gleich zum Auftakt gegen den aktuellen Halbfinalisten Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo ein 1:1. Dasselbe gegen Ungarn. Dann der 2:1-Sieg über Österreich, der EM-Debütant im Achtelfinale. Gegner dort: England. Wieder 2:1. Bilanz: Zwei Siege, zwei Remis, 6:4 Tore.

SO SCHAFFTEN ES ISLANDS FUßBALLER IN DIE HERZEN DER FUßBALL-FANS

Sie begeistern. Sie spielen einfachen Fußball und sie wollen auch keine Wissenschaft draus machen. Sie laufen, sie kämpfen, sie gehen in Zweikämpfe, und wenn sie – meist per Standardsituation – vor das Tor des Gegners kommen, suchen sie konsequent den Abschluss. Sie sehen aus wie man sich Naturburschen vorstellt, die im rauen Klima von Island aufgewachsen sind. Sie lassen die Fans an ihrem Erfolg teilhaben. Und dafür haben sie die Herzen erobert, nicht nur in Island, nicht nur in Europa. „Die Welt wird über den isländischen Fußball nach diesem Turnier anders sprechen“, sagt Coach Heimir Hallgrímsson.

SO LASTET DER DRUCK AUF DEN FRANZOSEN

Die Spieler wollen den Titel, die Fans erwarten ihn. Schließlich spielt Frankreich zuhause. Schon 1984 bei der EM und 1998 bei der WM funktionierte das. Die Spieler kennen die Bilder der Fanzonen vor dem Eiffelturm: „Es ist jetzt ein positiver Druck“, sagte Bacary Sagna.

SO WOLLEN SIE SIEGEN

Beim Duell der krassen Gegensätze kommen beide kurioserweise auf den gleichen entscheidenden Faktor: Den Teamgeist. „Es reicht nicht, eine große Nation zu sein und schönen Fußball zu spielen“, sagt Frankreichs Torwart Hugo Lloris. Die Équipe als Mannschaft. Doch genau da wähnen sich die Isländer leicht im Vorteil. Man spiele nach der eigenen Identität. „Da können wir der französischen Mannschaft überlegen sein“, sagt Hallgrímsson.

SO GEHT ES FÜR DEN SIEGER WEITER

Halbfinale, Donnerstagabend, 21.00 Uhr, Stade de Velodrome in Marseille. Der Gegner heißt: Deutschland. Für Island wäre es der nächste Gigant – für die Franzosen bei dieser EM der erste Gegner mit großem Namen, an dem man bei der WM vor zwei Jahren im Viertelfinale scheiterte.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion