Nouri und Stöger locker ins Saisonfinale

Vor dem direkten Duell am Freitag hoffen Köln und Bremen nach jahrelanger Abstinenz auf die Rückkehr in den Europacup. Dafür sind beide inzwischen auch bereit, Risiko zu gehen.
Titelbild
Werder-Trainer Alexander Nouri kann nach der sagenhaften Rückrunde mit seiner Mannschaft die Europa Laegue erreichen.Foto: Armin Weigel/dpa
Epoch Times4. Mai 2017

Köln (dpa) – Mit Humor und Entschlossenheit zurück nach Europa: Die Überraschungsclubs 1. FC Köln und Werder Bremen verspüren im Saisonfinale plötzlich positiven Druck, doch vor dem direkten Duell am Freitag (20.30 Uhr) haben die Trainer ihre Lockerheit nicht verloren.

„Platz acht wäre eine riesige Enttäuschung“, sagte FC-Trainer Peter Stöger zu den Journalisten. Und ergänzte mit einem Schmunzeln: „Für Euch!“ Werder-Coach Alexander Nouri beantwortete derweil die Frage, wie er zu Europa stehe, ebenfalls mit einem Spruch. „Ich habe nichts gegen das Wort Europa“, sagte Nouri: „Ich bin ja nicht die AfD.“

Doch trotz aller Späße: Die Sehnsucht nach prickelnden Europacup-Abenden ist auf beiden Seiten groß. Denn beide haben eine große Europacup-Historie, doch beide waren in den vergangenen Jahren nur Zuschauer. Bremen absolvierte das letzte seiner 177 Spiele im Dezember 2010, Kölns letzter von bisher 160 Einsätzen stieg gar im September 1992. Heutige Leistungsträger wie Timo Horn, Dominique Heintz oder Leonardo Bittencourt waren damals noch gar nicht geboren.

Vor dem Duell des Achten Köln, der mit einem Sieg am Sechsten Bremen vorbeiziehen könnte, steht der Begriff „Europa League“ aber nicht mehr auf dem Index. Im Gegenteil: Vertreter beider Vereine gaben ihre lange zur Schau getragene Zurückhaltung auf. „Es ist der richtige Zeitpunkt, um über diese Dinge zu reden“, sagte Stöger vor seinem 100. Bundesliga-Spiel als FC-Trainer: „Die Zielsetzung ist jetzt nicht mehr, Achter oder Neunter zu werden. Jetzt geht es darum, zu schauen, ob wir Europa schaffen oder nicht. Die kommenden zwei Wochen können das Leben eines Sportlers verändern.“

Für den FC spricht gegen Bremen die Heimbilanz, er hat nur gegen die Bayern und im Derby gegen Mönchengladbach zu Hause verloren. Für Werder spricht dagegen der starke Lauf von elf Spielen ohne Niederlage bei neun Siegen. Mitte Februar hatte Werder noch den Relegationsplatz 16 belegt – mit 16 Zählern Rückstand auf den FC.

„Wir wollen unsere Serie weiter ausbauen“, sagte Sportchef Frank Baumann: „Wenn uns das bis zum Saisonende gelingt, stehen die Chancen gut, dass wir nach dem letzten Spieltag mit einem Lächeln aus Dortmund zurückkehren werden.“ Dieselbe Rechnung bemüht auch Stöger: „Gewinnen wir dreimal, sind wir dabei.“

Um das zu erreichen, müsse man aber „einen Sprint einlegen“, erklärte Sportchef Jörg Schmadtke. Doch die Motivation bei den Kölnern, die in dieser Saison nicht unterhalb von Platz acht standen, ist groß. „Freitagabend um 20.30 Uhr heißt es Vollgas und gib ihm“, betonte Kapitän Matthias Lehmann in der „Bild“: „Um 22:17 Uhr wollen wir auf Platz sechs stehen. Das ist das Ziel!“ Und dafür wären die wie Werder auf Konter spezialisierten Kölner bereit, auch volles Risiko zu gehen. „Wenn es in der 85. Minute 1:1 stehen sollte, würden wir bestimmt nicht sagen: Unser Ziel ist Platz neun und wir wollen bloß nicht abrutschen“, betonte Lehmann: „Wir werden dann alles nach vorne werfen, um drei Punkte zu holen.“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion