Rhein-Neckar Löwen genießen ersten Titeltriumph

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Die Rhein-Neckar Löwen gewannen zum ersten Mal den deutschen Meistertitel.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times6. Juni 2016
Die Galionsfigur Uwe Gensheimer geht – aber auch ohne ihren langjährigen Kapitän wollen die Rhein-Neckar Löwen dem ersten Titeltriumph viele weitere folgen lassen.

„Wenn es einmal mit der Meisterschaft geklappt hat, wird es beim zweiten Mal vielleicht ein bisschen einfacher“, sagte Oliver Roggisch. Der Sportliche Leiter des badischen Handball-Bundesligisten sprach dem Team ein Kompliment aus: „Ich bin unglaublich stolz auf diese Jungs.“

Dieser sehnlich erwartete Meistercoup, dem die Löwen jahrelang vergeblich nachjagten, soll keine Eintagsfliege bleiben. Trotz des Wechsels von Ur-Löwe Gensheimer nach 13 Jahren im Verein zu Paris St. German werden die Badener auch in den nächsten Jahren ein Wörtchen um die Titel mitreden. Die personellen und strukturellen Voraussetzungen sind dafür geschaffen.

Weltklasse-Regisseur Andy Schmid verlängerte unlängst seinen Vertrag bis Juni 2020. Genauso lange haben sich Nationalspieler Patrick Groetzki, Abwehrchef Gedeón Guardiola, Rückraumspieler Mads Mensah Larsen und Trainer Nikolai Jacobsen an den Club gebunden.

Außerdem fand der Verein einen neuen Hauptsponsor. Jennifer Kettemann agiert als neue Geschäftsführerin und Roggisch übernimmt künftig noch mehr Verantwortung im sportlichen Bereich. Keine Frage: Das Gerüst für die Zukunft steht, die Strukturen sind klar und die Neuzugänge bringen Qualität mit.

Für Gensheimer kehrt Weltklasse-Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson vom FC Barcelona zurück nach Mannheim, wo er bereits von 2008 bis 2011 spielte. Der mazedonische Nationalspieler Dejan Manaskov kommt ebenfalls für die Linksaußenposition von Vardar Skopje und soll Stefan Sigurmannsson (nach Aalborg) ersetzen. Neuer zweiter Torwart wird der ehemalige Kieler Andreas Palicka (Aalborg), der auf Borko Ristovski (FC Barcelona) folgt. Den Weggang von Nationalspieler Stefan Kneer (HSG Wetzlar) versuchen die Badener durch die Beförderung von Michel Abt aus dem Drittliga-Kader zu kompensieren.

In der Breite sind die Löwen allerdings auch in der nächsten Saison nicht so gut wie die zahlungskräftigeren Rivalen THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt aufgestellt. Trainer Jacobsen wird also erneut als Taktik-Tüftler gefragt sein und auf die Fähigkeiten von Ausnahmespieler Schmid vertrauen. „Wenn er schlecht spielt, sind wir als Mannschaft oft nicht gut“, bekannte der Trainer. Die nächsten vier Jahre kann er aber mit dem genialen Superhirn planen. „Sein Verbleib ist ein klares Zeichen, dass man auch in Zukunft mit den Rhein-Neckar Löwen rechnen muss“, versicherte Roggisch.

Aber am Abend des historischen Triumphes war erst mal nur feiern angesagt. Es war schon hell, da gingen die letzten Handball-Helden müde und glücklich ins Bett. Sie hatten es endlich geschafft, waren am Ziel ihrer Träume. „Ich war besessen von diesem Titel“, sagte Schmid.

Direkt nach dem Spiel hatten sich die Löwen per Charterflug auf den Weg nach Mannheim gemacht, wo sie um 21.52 Uhr von 3500 Fans begeistert im Friedrichspark empfangen wurden. Die Anhänger hatten das ehemalige Eisstadion schon beim Public Viewing am Nachmittag in ein Tollhaus verwandelt – und noch größer wurde der Jubel, als die neuen Meister endlich auf die Bühne kamen und die Schale präsentierten. „Das ist ein unglaublicher Moment“, schwärmte Guardiola.

Gensheimer, der am Mittwoch zum ersten Mal Vater geworden war, sprach von einem „traumhaften Abschied“. Der erstmalige Titeltriumph sei ein krönender Anschluss: „Aber nicht nur für mich ist dieser Tag ein besonders schöner, sondern für den ganzen Verein.“

(dpa)

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