Skepsis an Tour-Austragung wächst – Sagan entspannt

Trotz der Verschiebung in den Spätsommer zweifeln immer mehr Radprofis daran, dass die 107. Tour de France in diesem Jahr stattfindet. Zumindest der Branchen-Superstar ist noch entspannt.
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Wollte in diesem Jahr eigentlich Tour und Giro fahren: Bora-hansgrohe-Profi Peter Sagan.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times19. April 2020

Zumindest Branchenstar Peter Sagan gibt sich noch entspannt. Voreilige Prognosen über ein mögliches Terminchaos im Radsport im Spätsommer und Herbst will der 30-Jährige nicht abgeben.

„Wir haben das so zu akzeptieren, wie es gerade ist“, sagte der Slowake aus dem deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall am Samstagabend in einem Live-Chat auf Instagram.

Eigentlich wollte der dreimalige Straßenweltmeister in diesem Jahr erstmals in seiner Karriere beim Giro d’Italia an den Start gehen und danach noch die Tour de France fahren, bei der er insgesamt siebenmal das Grüne Trikot des Punktbesten gewann. Dieses Vorhaben kann Sagan aufgrund der Coronavirus-Pandemie wohl nicht mehr umsetzen. Am Dienstag hatte Tour-Veranstalter ASO mitgeteilt, die ursprünglich für die Zeit vom 27. Juni bis 19. Juli geplante 107. Frankreich-Rundfahrt vom 29. August bis 20. September stattfinden zu lassen.

Der Radsport-Weltverband UCI plant zudem, in diesem Jahr noch den Giro, die Spanien-Rundfahrt, die Straßenrad-WM sowie die wegen der Corona-Krise abgesagten Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo, Paris-Roubaix, Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt stattfinden zu lassen. „Wir müssen sehen, wie sich alles entwickelt. Danach kann ich über meine Planung nachdenken“, erklärte Sagan zweckoptimistisch.

Indes wird die Liste der Fahrer länger, die den neu anberaumten Tour-Termin in Frage stellen. „Wir sind uns sicherlich auch bewusst, dass es vielleicht eine Verschiebung um vielleicht nochmal ein oder zwei Monate geben kann“, sagte etwa der vierfache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin im Interview mit Sky Sport News HD. „Sollte die Tour de France komplett wegfallen, wäre das ein Desaster für den Profiradsport mit Folgen, die man aktuell noch nicht abschätzen kann“, ergänzte der fünffache Tour-Etappensieger.

„Wir wollen, dass der Sport wieder in Gang kommt, aber um ehrlich zu sein, bin ich sehr pessimistisch, dass es dieses Jahr passieren wird. Zu Beginn der Quarantäne war ich noch hoffnungsvoll, aber immer mehr denke ich, dass es überhaupt keine Rennen geben wird“, sagte indes der amtierende Straßen-Weltmeister Alejandro Valverde (Spanien) der Zeitung „El Mundo“. Ähnlich hatte sich vergangene Woche bereits der Belgier Thomas De Gendt geäußert, der bereits Etappensiege bei allen drei großen Landesrundfahrten feiern konnte. (dpa)



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