Stürmer statt Spielmacher: Götze meldet sich zurück

Zwischenzeitlich saß er sogar auf der Tribüne. Doch neuerdings gehört Mario Götze wieder zur Dortmunder Startelf. In anderer Rolle empfiehlt er sich für weitere Einsätze.
Titelbild
Mario Götze (r) hat Vertrauen und Respekt von Trainer Lucien Favre gewonnen.Foto:  Bernd Thissen/dpa
Epoch Times30. Oktober 2018

Bei Mario Götze ist das Lächeln zurück. So gesprächig und locker wie in den vergangenen Tagen wirkte der Weltmeister von 2014 seit Wochen nicht.

Peu à peu hat sich der einstige Edelreservist zurück in die Dortmunder Startelf gekämpft – auf der eigentlich ungeliebten Rolle als zentraler Stürmer. Gut möglich, dass Götze im Pokalspiel am Mittwoch gegen Union Berlin zum dritten Mal in Serie von Beginn an aufläuft. Trainer Lucien Favre war zuletzt voll des Lobes: „Mario bewegt sich richtig und spürt Fußball. Er hat Lösungen für unser Spiel und hilft auch defensiv.“

Noch vor wenigen Wochen schien im stark besetzten Dortmunder Mittelfeld kein Platz für den Edeltechniker zu sein. Die Art und Weise, wie Götze seine bevorzugte Position als Achter gewöhnlich interpretiert, passte nur bedingt zur taktischen Ausrichtung von Favre. Wie Götze auf sein Dasein als Ersatzspieler reagierte, hinterließ beim Fußball-Lehrer jedoch Eindruck. Mit großem Trainingseifer sammelte der langjährige Nationalspieler Pluspunkte.

Die Verletzung von Torjäger Paco Alcácer eröffnete Götze eine Chance. Klaglos schlüpfte er in die ihm zugewiesene Rolle. „Ich bin zufrieden und fühle mich sehr, sehr gut“, kommentierte der 26-Jährige nach dem 2:2 am Samstag gegen Hertha BSC.

Favre ist nicht der erste Coach, der Götze in die Angriffsmitte beordert. Auch Bundestrainer Joachim Löw setzte ihn in den Jahren zwischen November 2012 und Oktober 2016 in über 20 Länderspielen auf dieser Position ein.

Doch bei Favre-Vorgänger Peter Stöger hatte Götze einen schweren Stand. Dennoch stärkte der Österreicher seinem einstigen Problemfall den Rücken. „Es gibt keine zwei Meinungen. Mario ist ein großartiger Fußballer“, lobte Stöger in der „Sport Bild“. „Mario hat durch sein Siegtor im WM-Finale ein besonders Standing in der Öffentlichkeit – und wird das wohl auch nie mehr los.“

Zwar ist Götze nicht so torgefährlich und effizient wie der Spanier Alcácer, überzeugte aber als lauffreudiger und passsicherer Angreifer. Dass die Dortmunder Nummer 10 die Position in der Spitze im Zusammenspiel mit Mittelfeldspieler Marco Reus auf Geheiß von Favre als „Neuneinhalber“ angeht, macht die Sache für ihn einfacher: „Wenn gefordert ist, dass ich vorne im Strafraum warte und Kopfballtore mache, wird es schwierig. Aber wenn wir das so weiterspielen mit vielen flüssigen Positionswechseln, kann ich mich definitiv damit anfreunden.“

Es erscheint unwahrscheinlich, dass Alcácer schon am Mittwoch gegen den Zweiliga-Dritten aus Berlin wieder von Beginn an stürmt. Der Neuzugang aus Barcelona ist nach überstandener Oberschenkelblessur zwar zurück im Training, aber wohl noch nicht fit genug für die volle Spieldauer. Das erhöht die Chance für Götze, sich erneut als Stammspieler empfehlen zu können.

Dass der Bundesliga-Tabellenführer im Duell der beiden einzigen in dieser Saison noch ungeschlagenen Profi-Teams leichtes Spiel haben wird, erwartet er nicht: „Es ist Pokal. Deshalb wissen wir, dass es mindestens so schwierig wird wie gegen Hertha.“ Die Warnung von Götze ergibt Sinn. Schon vor zwei Jahren war Union Berlin in der 2. Pokalrunde zu Gast – und unterlag erst im Elfmeterschießen. (dpa)



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