Weitere Rio-Plätze für Triathleten? – «Hoffnung stirbt zuletzt»

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Bislang schickt die Deutsche Triathlon Union nur eine Athletin zu den Olympischen Spielen in Rio.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times17. Juli 2016
Die Deutsche Triathlon Union schöpft neue Hoffnung, in letzter Minute doch noch neben Anne Haug zwei weitere Athleten zu den Olympischen Spielen zu schicken.

„Wir haben den DOSB gebeten, jeweils eine Reservenominierung bei den Männern und bei den Frauen unter Leistungsgesichtspunkten vorzunehmen“, sagte DTU-Präsident Martin Engelhardt der Deutschen Presse-Agentur. 

Genährt hat die Hoffnung die Präsidentin des Weltverbandes ITU, Marisol Casado. Am Samstagabend hatte Engelhardt mit der Spanierin am Rande des Hamburg-Triathlons lange gesprochen. Sie sei nicht darüber erfreut gewesen, dass nach dem derzeitigen Stand nur ein Startplatz von Deutschland in Rio eingenommen werde, berichtete Engelhardt. „Die ITU sieht dadurch indirekt auch ihr eigenes Qualifikations-System in Frage gestellt“, meinte er. Der DTU hatten zwei Plätze bei den Männern und drei bei den Frauen zugestanden.

Deutschland gilt in der ITU als eine der wichtigsten Triathlon-Nationen. Um doch noch Plätze im Teilnehmerfeld der Olympia-Rennen an der Copacabana zu bekommen, wurde Deutschland sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern jeweils auf Reserveposition eins gesetzt. Insgesamt treten jeweils 55 Männer und Frauen zum Kampf um die Medaillen an.

Meldeschluss ist am 18. Juli um Mitternacht. Dann stehen die Teilnehmerfelder fest. Sollten bis dahin noch Plätze frei werden, könnte ein Triathlet oder eine Triathletin der DTU nachrücken. Als erste Kandidaten für eine Nachnominierung gelten nach den bisherigen Saisonleistungen Steffen Justus und Laura Lindemann.

Justus trainiert derzeit mit Anne Haug in der Höhe von St. Moritz. Die 20 Jahre alte Junioren-Weltmeisterin Lindemann bewies am Samstag im WM-Rennen in Hamburg mit Platz neun über die Sprintdistanz, dass sie derzeit nach Haug die zweitstärkste DTU-Triathletin ist. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, meinte sie zu einer möglichen Nach-Benennung. „Mit meiner Top-Ten-Platzierung habe ich heute gezeigt, dass ich zu den besten Athletinnen der Welt gehöre.“

In die missliche Lage haben sich DTU und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) letztlich selbst gebracht. „Wir Deutsche haben es selbst verbockt unter dem Druck durch die Juristerei“, meinte Engelhardt. „Jetzt müssen wir das Beste draus machen.“

Die DTU hatte dem DOSB neben Anne Haug auch Anja Knapp, Laura Lindemann, Steffen Justus und Gregor Buchholz zur Nominierung vorgeschlagen. Nach einer erfolgreichen Klage von Rebecca Robisch beim Deutschen Sportschiedsgericht musste die DTU kurzfristig die Liste erweitern und nahm Robisch und Hanna Philippin mit auf.

Der DOSB entschied sich daraufhin – wohl auch um Rechtsstreitereien zu vermeiden – allein für die 33-jährige Anne Haug, die auch als einzige die Qualifikationskriterien erfüllt hatte. Die anderen vier deutschen Quotenplätze gab der DOSB zurück. Diese sind mittlerweile schon besetzt.

(dpa)

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