Frau nach zwei Tagen in Palu aus eingestürztem Hotel gerettet

Bereits fünf Minuten nach dem Erdbeben kam eine Warnung vor dem Tsunami, nach 25 Minuten traf er auf die Küste. Vermutlich habe „irgendetwas bei der menschlichen Übermittlung der Warnung vor Ort in Sulawesi nicht funktioniert".
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Die Tsunami-Katastrophe hat auf indonesischen Insel Sulawesi schwerste Zerstörungen angerichtet. Vermutlich sind mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen.Foto: Tatan Syuflana/AP/dpa
Epoch Times30. September 2018

Zwei Tage nach der Tsunami-Katastrophe in Indonesien ist in der Stadt Palu eine Frau aus einem eingestürzten Hotel gerettet worden. Die Frau wurde nach Angaben von Rettungskräften am Sonntag aus dem zweiten Stock des Hotels „Ria-Ria“ gezogen.

Das Gebäude mit sieben Stockwerken war nach der Flutwelle zusammengebrochen. Befürchtet wird, dass in den Trümmern noch Dutzende Gäste verschüttet sind.

Einer der Retter, Retno Budiharto, sagte dem Fernsehsender Kompas TV über die gerettete Frau: „Zum Glück lag sie unter einer Matratze. Deshalb hat sie überlebt.“

Insgesamt kamen bei der Katastrophe nach einer vorläufigen Bilanz mindestens 832 Menschen ums Leben. Befürchtet wird, dass die Zahl der Todesopfer in den nächsten Tagen noch deutlich steigen wird.

Tsunami-Warnsystem hat funktioniert – die Aufhebung der Warnung kam wohl zu zeitig

Das Tsunami-Frühwarnsystem hat bei der Katastrophe in Indonesien aus Sicht des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam (GFZ) keine Probleme gehabt. „Nach unseren Informationen hat die Software einwandfrei funktioniert“, sagte GFZ-Sprecher Josef Zens dem „Tagesspiegel“. Zuvor war Kritik laut geworden, weil das System nicht funktioniert haben soll.

Eine Warnung für das Gebiet war Zens zufolge am Freitag bereits fünf Minuten nach dem Erdbeben im Lagezentrum des Tsunami-Frühwarnsystems eingetroffen. Das System habe eine Warnung für Palu vor einem Tsunami zwischen einem halben und drei Metern Höhe ausgegeben. Der Tsunami habe dann nach 25 Minuten in Sulawesi die Küste getroffen.

Die Vermutung sei also, dass „irgendetwas bei der menschlichen Übermittlung der Warnung vor Ort in Sulawesi nicht funktioniert hat“, sagte Zens der Zeitung.

Die örtlichen Behörden hatten zwar zunächst eine Tsunami-Warnung ausgesprochen, diese aber nach einer halben Stunde wieder aufgehoben – und es waren auch keine Warnsirenen zu hören, wie ein Sprecher der indonesischen Katastrophenschutzbehörde sagte.

Die frühe Aufhebung der Warnung widerspricht laut Zens den Regeln. „Das System sieht vor, dass die Warnung frühestens nach zwei Stunden aufgehoben werden darf.“

Das Frühwarnsystem wurde nach dem großen Tsunami im Jahre 2004 unter Beteiligung des Geoforschungsinstituts Potsdam im Rahmen der Fluthilfe zur Verfügung gestellt. (dpa)



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