Jeder Vierte in Deutschland von Umweltproblemen direkt betroffen

Sozial Schwache haben einer Antwort des Bundesumweltministeriums zufolge häufiger mit Umweltproblemen zu kämpfen.
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UmweltbundesamtFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times23. Dezember 2019

Jeder Vierte in Deutschland ist inzwischen von Umweltproblemen direkt betroffen. Das geht aus der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über welche die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Montagsausgaben berichten.

Das Ministerium verweist auf eine entsprechende Erhebung der Europäischen Union: „Insgesamt hat sich der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, der von Umweltverschmutzung, Schmutz oder sonstigen Problemen betroffen ist, von 21,1 Prozent (2010) auf 24,8 Prozent (2018) erhöht.“

Sozial Schwache haben den Zahlen zufolge häufiger mit Umweltproblemen zu kämpfen. Bei denen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben und daher als armutsgefährdet gelten, waren im vergangenen Jahr 27,7 Prozent von Umweltproblemen betroffen. 2010 waren es 26,1 Prozent. In der nicht armutsgefährdeten Bevölkerung stieg der Anteil derer, die mit Umweltproblemen direkt konfrontiert waren, zwischen 2010 und 2018 von 20,2 auf 24,2 Prozent. “

Es ist erfreulich, wenn der Zusammenhang zwischen Umweltbelastungen und sozialer Lage zurückgeht, aber entscheidender wäre ein Rückgang von Umweltbelastungen insgesamt für beide Gruppen“, heißt es in der Bewertung des Umweltministeriums. Zimmermann forderte einen Richtungswechsel in der Umweltpolitik.

„Wer Umweltgerechtigkeit will, muss für Umweltschutz diejenigen zahlen lassen, die die Probleme verursachen: Die großen Konzerne in Industrie und Energieerzeugung“, sagte die Bundestagsabgeordnete dem RND. „Es kann nicht sein, dass ärmere Menschen über Verbrauchssteuern und indirekte Steuern die Zeche zahlen sollen.“

Auch ansonsten müsse soziale Gerechtigkeit in der Umweltpolitik stets mitgedacht werden: „Beim Schutz vor Emissionen beispielsweise darf sich nicht mehr regelmäßig die stärkste Lobby durchsetzen, die oft die Lobby der Wohlhabenden ist.“ (dts)



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