Umweltverseuchung: Mehr als hundert Gerbereien in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka müssen schließen

Nach Angaben der Regierung in Bangladesch leiten die Gerbereien pro Tag 22.000 Liter an giftigen Substanzen in den Fluss Buriganga ein, darunter auch krebserregende Stoffe.
Titelbild
Knietief in giftigen Chemikalien stehend, lädt Mokter Hossain Tierfelle in riesige Trommeln, die mit noch gefährlicheren Flüssigkeiten bei einer Gerberei in der Bangladesch-Hauptstadt Dhaka gefüllt sind. Foto von 2014. Seit Jahren wird eine Lösung der Umweltverseuchung verschleppt.Foto: MUNIR UZ ZAMAN / AFP / Getty Images
Epoch Times6. März 2017

Wegen ihrer giftigen Abwässer müssen mehr als hundert in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka ansässige Gerbereien nach einem Gerichtsurteil vom Montag geschlossen werden. „Das Gericht hat die Regierung angewiesen, die Gerbereien zu schließen und ihre Versorgungszufuhr zu kappen“, sagte Rizwana Hassan von einem örtlichen Anwaltsverband für Umweltangelegenheiten der Nachrichtenagentur AFP.

Das Gericht kam mit seinem Urteil einem Antrag von Umweltschützern nach. Sie hatten der Regierung vorgeworfen hatten, Umweltauflagen gegen die Gerbereien nicht umgesetzt zu haben.

Nach Angaben der Regierung in Bangladesch leiten die Gerbereien pro Tag 22.000 Liter an giftigen Substanzen in den Fluss Buriganga ein, darunter auch krebserregende Stoffe. Ein Bericht des in New York ansässigen Blacksmith Institutes aus dem Jahr 2013 wertete den Bezirk Hazaribagh, wo die meisten der Gerbereien ansässig sind, als einen der zehn am stärksten verschmutzten Orte der Welt.

Die Betreiber seien bereits seit Jahren zur Evakuierung aufgefordert worden, hätten dies aber gezielt hinausgezögert, sagte Hassan. Umweltschützern zufolge sollten die Gerbereien schon seit längerer Zeit in ein Industriegebiet außerhalb der Hauptstadt umziehen. Die Gerbereibetreiber argumentieren dagegen, dass die nötigen Einrichtungen zur Wasseraufbereitung und Müllbeseitigung bei den neuen Örtlichkeiten noch nicht vorhanden seien. Nach dem Urteil vom Montag warnten sie vor dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze.

Leder und Lederwaren sind nach Bekleidung Bangladeschs zweitwichtigstes Exportgut. In den Gerbereien sind rund 30.000 Menschen beschäftigt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch arbeiten dort auch Kinder, von denen viele durch die giftigen Chemikalien krank werden.  (afp)



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