„Vorsicht Sturmwarnung!“: Fed und EZB kündigen Negativzins an – Steingart warnt vor „Rebellion der Sparer“

Für deutsche Sparer sieht die Zukunft düster aus – denn selbst für kleine Einlagen sollen sie künftig dank der EZB-Negativzinsen draufzahlen. "Politiker, seid wachsam", schreibt dazu der Publizist Gabor Steingart in einem Gastbeitrag.
Epoch Times15. Juli 2019

„Strafzinsen für alle rücken immer näher“, schrieb der Publizist und langjährige frühere „Handelsblatt“-Chefredakteur Gabor Steingart am Samstag in einem Beitrag für den „Focus“.

Denn künftig sollen die Zinsen im Zeitalter der Nullzinsen noch weiter gesenkt werden, kündigte die US-Notenbank Fed am Freitag an.

Die Europäische Zentralbank will dem folgen: Auf Twitter klärte der neue EZB-Chefvolkswirt Philip Lane alle Unklarheiten über den künftigen EZB-Kurs auf.

„Negative Zinsen machen den Weg zu positiven frei“, twitterte er.

Oder: „Eine vorübergehende Periode negativer Zinssätze ist der Weg, um zukünftig positive Zinsen zu erreichen.“

„Draghi geht, aber sein Geist bleibt“, meint Steingart dazu.

Damit kann Italien aufatmen, denn neugedrucktes Geld steht bereit – und davon sogar mehr, als die Italiener wollten: Statt 3 Milliarden Euro bot ihnen die EZB 17 Milliarden Euro an.

Das Risiko eines Kollapses Italiens ist somit aus dem Weg geräumt.

Für deutsche Sparer sieht es hingegen düster aus: So sei es nicht auszuschließen, dass sie künftig auch für kleinere Einlagen Negativzinsen zahlen müssen.

ZITATBOX

„Für die Politik bedeutet das: Vorsicht Sturmwarnung! Wenn jeder Sparer eine Strafgebühr zahlen muss, hat die Währungspolitik den Elfenbeinturm verlassen und am Stammtis5ch Platz genommen“, warnt Steingart.

Anfang Juni berichtete die EPOCH TIMES darüber, dass Europas Banken in den vergangenen fünf Jahren 21,4 Milliarden Euro Negativzinsen an die EZB gezahlt haben.

Die deutschen Banken werden dabei mit Abstand am stärksten belastet werden: Von 2016 bis 2018 flossen insgesamt rund 18 Milliarden Euro Negativzinsen an die EZB, davon stammten 5,7 Milliarden Euro, also ein Drittel, von deutschen Kreditinstituten.

Die Banken südeuropäischer Staaten wie Italien, Spanien oder Portugal werden im Verhältnis dagegen deutlich geringer belastet.



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