DAK rechnet mit höheren Beiträgen für Kranken- und Pflegeversicherung

Der Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit spricht von einem Defizit von mindestens 2,5 Milliarden Euro bis zum Ende des Jahres. Das wird zu Beitragserhöhungen bei der Kranken- und Pflegeversicherung führen.
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Es herrscht ein klaffendes Loch bei den Krankenkassen.Foto: iStock
Epoch Times29. März 2024

Der Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, rechnet aufgrund Milliarden-Löchern in der Kranken- und Pflegeversicherung mit einer deutlichen Erhöhung der Beiträge.

„Wir müssen bei der Krankenversicherung zum Jahresanfang 2025 mit einem Beitragsanstieg von 0,5 Prozentpunkten rechnen und bei der Pflegeversicherung von 0,2 Punkten“, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND/Freitagsausgaben). In beiden Sozialversicherungen gebe es eine „stärkere Ausgabendynamik“ als bisher erwartet.

In der Krankenversicherung werde bis zum Ende des Jahres ein Defizit von bis zu 2,5 Milliarden Euro auflaufen. „Das ist eine sehr vorsichtige Schätzung“, fügte der Chef der drittgrößten gesetzlichen Krankenkasse hinzu. Auch die Pflegeversicherung werde anders als von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zugesagt nicht mit den Beitragseinnahmen auskommen, sondern im Minus landen.

Storm warnt vor mehr Verpflichtungen für Krankenkasse

„Die Krankenkassen fahren auf der Felge“, betonte Storm. Eigentlich versuchten Regierungen immer, die Beiträge in einem Wahljahr stabil zu halten. Aber diesmal laufe es „auf saftige Erhöhungen“ der Sozialabgaben hinaus.

Der Kassenchef warnte Lauterbach davor, die Krankenkassen angesichts dieser Situation mit immer neuen Mehrausgaben zu belasten. Konkret kritisierte er das aktuelle Vorhaben des Ministers, die Schaffung von zusätzlichen Medizinstudienplätzen mit Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von bis zu 660 Millionen Euro im Jahr zu fördern.

Es sei unstrittig, dass mehr Studienplätze nötig seien. Das sei aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die aus Steuermitteln bezahlt werden müsse, sagte Storm. (afp)



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