HSBC-Chefvolkswirt erwartet für China „Wachstumsüberraschung“

Epoch Times13. Oktober 2016

Der Chefvolkswirt für China der Großbank HSBC rechnet mit einer deutlich anziehenden Konjunktur in China. Das Wachstum im dritten Quartal werde die Erwartungen übertreffen, sagte Hongbin Qu der „Welt“. Dies gelte trotz zurückgehender Exporte.

Peking hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die Ausfuhren im September um rund zehn Prozent eingebrochen seien, so stark wie seit Februar nicht mehr. „Die Regierung investiert wieder mehr in Infrastrukturprojekte und der Immobilienmarkt erholt sich. Dies wiegt die negativen Tendenzen auf“, sagte Qu. Die Wachstumsrate für das dritte Quartal dürfte Qu zufolge bei 6,8 Prozent liegen. Das sei zwar nur leicht über dem letzten Wert von 6,7 Prozent. Angesichts der ohnehin nicht sehr zuverlässigen Zahlen aus China sei jedoch die Tendenz entscheidend. Peking wird die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt am Donnerstag, 19. Oktober, bekannt geben. Kritik an der Politik Pekings, die Wirtschaft durch schuldenfinanzierte Infrastrukturprojekte zu beleben, wies er zurück. „Dieses vermeintliche Schuldenproblem wird übertrieben“, sagte er. Es sei ganz normal, dass Infrastrukturprojekte wie U-Bahnen oder Eisenbahnstrecken auf Kredit finanziert werden. „Das geht kaum anders, und so lange diese Investitionen einen entsprechenden Nutzen haben, ist das auch kein Problem.“ Dass eine U-Bahn in einer 5-Millionen-Stadt sinnvoll sei, stehe außer Frage, und genau um solche Projekte gehe es. Negativ sieht er allerdings die Reformmüdigkeit der Regierung. Zwar müsse man ihr zugute halten, dass sie in den vergangenen drei Jahren vor allem mit dem Kampf gegen die Korruption beschäftigt war. Sie müsse nun aber umsteuern und Reformpläne, die sie in der Schublade hat, herausholen. Insbesondere müssten viele defizitäre Staatsbetriebe geschlossen werden. „Ich gehe davon aus, dass die Regierung dies in der zweiten Amtszeit von Präsident Xi, die nächstes Jahr beginnt, tun wird. Wenn allerdings in drei Jahren immer noch nichts passiert ist, dann hat China wirklich ein Problem.“

(dts Nachrichtenagentur)



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