Ifo-Ökonom: Coronavirus könnte Weltwirtschaft „zum Erliegen bringen“

"Die Bundesregierung sollte Unternehmen unter die Arme greifen, die wegen des Coronavirus Produktionsausfälle haben. Eine geeignete Maßnahme wäre eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes", sagte der Ifo-Ökonom Wollmershäuser.
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ContainerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. Februar 2020

Das Coronavirus könnte nach Ansicht des Ökonoms Timo Wollmershäuser vom Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung die globale Wirtschaft in die Knie zwingen. „Das Coronavirus hat das Potenzial, die Weltwirtschaft zum Erliegen zu bringen“, sagte Wollmershäuser dem Nachrichtenportal T-online. Schon jetzt bekämen auch deutsche Unternehmen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus zu spüren, so der Leiter der Konjunkturprognose am Ifo-Institut.

Auch die Politik müsse deshalb reagieren. „Die Bundesregierung sollte Unternehmen unter die Arme greifen, die wegen des Coronavirus Produktionsausfälle haben. Eine geeignete Maßnahme wäre eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes“, sagte Wollmershäuser. Er rechnet damit, dass sich Lieferengpässe durch Produktionsausfälle in China spätestens im April auch in Deutschland bermerkbar machen werden. „Dann müssen wir darüber reden, ob der Staat das Kurzarbeitergeld auch zahlt, wenn die Auftragsbücher eigentlich voll sind. Sinnvoll wäre es“, so der Ökonom.

Ökonomen fordern Konjunkturprogramm

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, riet zu einem Konjunkturprogramm.

„Die Bundesregierung sollte ein Konjunkturpaket auflegen, das zum Einen klaren Impuls für öffentliche Investitionen gibt und zum Zweiten Unternehmen hilft, Arbeitsplätze zu sichern – auch über eine Ausweitung des Kurzarbeitergelds“, sagte Fratzscher den Funke-Zeitungen. Zudem sollte sich die Bundesregierung „jetzt endlich von der schwarzen Null verabschieden“.

Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), forderte die Politik auf zu prüfen, „ob die Kurzarbeiterregelungen ausreichend sind und ob Banken genügend Überbrückungskredite für Unternehmen bereitstellen, die vorübergehend betroffen sind“ -– um gegebenenfalls nachzusteuern.

Die Folgen der Epidemie, wie sie bisher verlaufe, kosteten Deutschland „ganz grob 0,2 Prozentpunkte Wachstum in diesem Jahr“, rechnete Felbermayr vor. Aber es sei völlig unklar, wie sich die Situation weiterentwickle. „Legt der Virus auch Europa lahm, sind die Wachstumseinbußen sicherlich deutlich höher.“ (dts)

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