Verbraucherzentrale: Filialabbau bei Postbank „blanker Hohn“

Die Deutsche Bank will nach der Übernahme bei ihrer neuen Tochter Postbank einen beträchtlichen Anteil der Zweigstellen schließen. Dabei gibt es aktuell schon erhebliche Probleme beim Online-Banking.
Der Eingang einer Postbankfiliale in Hamburg.
Eine Postbankfiliale in Hamburg. Symbolbild.Foto: Georg Wendt/dpa
Epoch Times2. November 2023

Die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Ramona Pop, hat den geplanten großflächigen Filialabbau bei der Postbank scharf kritisiert. Die Nachricht, gerade jetzt nahezu die Hälfte der Filialen schließen zu wollen, klinge wie „blanker Hohn“ für die Kunden der Postbank, sagte Pop den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). „Angesichts massiver und anhaltender Probleme beim Online-Banking in den vergangenen Monaten sollte die Deutsche Bank den Kundenservice endlich verbessern, statt diesen durch Filialschließungen zu schwächen.“

Die Deutsche Bank will bei ihrer Tochter Postbank den nächsten zwei Jahren bis zu 250 der derzeit 550 Postbank-Zweigstellen schließen, wie Privatkunden-Chef Claudio de Sanctis zuletzt angekündigt hatte.

Bei der IT-Migration zur Deutschen Bank hatten Postbank und der Baufinanzierer DSL-Bank erhebliche Probleme. Daten von etwa zwölf Millionen Postbank-Kunden wurden auf die IT-Systeme der Deutschen Bank umgestellt. Kunden konnten daraufhin teils nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war schwer erreichbar. Die Verbraucherschützer hatten vergangene Woche berichtet, dass die Beschwerden von Betroffenen anhalten. Pop forderte nun erneut, die Deutsche Bank solle die Probleme bei der Postbank zügig lösen und die geschädigten Kunden unbürokratisch entschädigen.

Nach früheren Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband liegen seit Jahresbeginn rund 1.700 Beschwerden von Kunden der Postbank und DSL-Bank vor. Das seien zwischen Januar und September 2023 bereits fast dreimal so viele Beschwerden wie im gesamten Vorjahr. Allein im dritten Quartal erfassten die Verbraucherzentralen demnach zu den beiden Banken mehr als 1100 Beschwerden. (dpa/dl)



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