Deutscher Lithium-Schatz in Reichweite: Rohstoff für 500.000 E-Fahrzeuge pro Jahr

Das Unternehmen Vulcan Energy hat auf deutschem Boden eine Lithium-Förderanlage eröffnet. Es könnte der Beginn einer heimischen Lithium-Produktion in großem Maßstab sein.
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Eine Tafel mit dem Plan der Anlage zur Optimierung der Lithiumextraktion am 23. November 2023 bei der deutschen Firma Vulcan Energy in Landau in der PfalzFoto: Daniel Roland/AFP via Getty Images
Von 28. November 2023

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Lithium ist ein begehrter Rohstoff der sogenannten Energiewende und wird überwiegend aus Nicht-EU-Ländern importiert. Doch auch unter deutschem Boden befindet sich das silberweiße Leichtmetall.

Das deutsche Unternehmen Vulcan Energy will nun das Material in großer Menge im Südwesten des Landes fördern. Dazu eröffnete Vulcan am 23. November eine Anlage zum Abbau von Lithium im rheinland-pfälzischen Landau, wie aus einer Pressemeldung hervorgeht. Damit läutete das Unternehmen möglicherweise den Beginn einer heimischen Lithiumproduktion und einer Lithiumlieferkette in Europa ein.

Lithium für 500.000 E-Fahrzeuge pro Jahr

Die sogenannte Lithium-Extraktions- und Optimierungsanlage soll laut Vulcan die erste Anlage Europas zur Herstellung von vollständig in Europa produziertem Lithium sein. Im Rahmen seines „Zero Carbon Lithium Projects“ will das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe neben Lithium auch „erneuerbare“ Wärme aus der unterirdischen heißen und lithiumhaltigen Sole des Oberrheingrabens gewinnen. Laut Vulcan soll es zudem die weltweit erste Anlage zur klimaneutralen Lithiumproduktion im Tonnenmaßstab sein.

Die geplanten Investitionskosten des Unternehmens betragen für die erste Projektphase rund 1,4 Milliarden Euro. Dabei strebt Vulcan an, hier 24.000 Tonnen des Endprodukts Lithiumhydroxid pro Jahr in Frankfurt-Höchst herzustellen. Dies soll für die Produktion von Batterien für rund 500.000 Elektrofahrzeuge reichen. In den kommenden zweieinhalb Jahren – also bis 2026 – will Vulcan dann eine weitere kommerzielle Anlage in Betrieb nehmen.

Wissing: „Eine kleine Revolution“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) besichtigte am 25. November die neue Anlage. Bei seinem Besuch unterstrich er die Wichtigkeit der heimischen Rohstoffgewinnung für die deutsche und europäische Batterie- und Automobilindustrie.

„Was wir heute in Landau mit der neuen Anlage Vulcans sehen, ist eine kleine Revolution“, so Wissing bei seinem Besuch. „Das erste Mal wird eine Anlage vollständig in Europa produzierte Tonnen an Lithium herstellen – und das klimaneutral.“

Weiter sagte Wissing: „Rohstoffgewinnung vor Ort ist der Schlüssel zu einer autarken und sicheren Versorgung Europas.“

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing am 25. November 2023 besuchte die Lithiumförderanlage von Vulcan Energy Foto: Martin Schutt/dpa

Lithiumbedarf steigt um Faktor 57

Die Europäische Union will im Rahmen der sogenannten Mobilitätswende bis 2035 aus dem Verbrennermotor aussteigen. Auf Deutschlands Straßen sollen dann stattdessen überwiegend Elektrofahrzeuge fahren. Der Lithiumbedarf Europas wird laut Vulcan dadurch um das 57-Fache ansteigen. Aktuell bezieht Europa kein Lithium aus heimischen Quellen.

Derzeit nennt die Europäische Kommission Chile als weltweit wichtigstes Lieferland von Lithium für die EU. Demnach stammen 78 Prozent des kritischen Rohstoffs, den die EU benötigt, aus dem südamerikanischen Land.

Mit dem „Critical Raw Materials Act“ sowie dem „Net Zero Industry Act“ hat die Europäische Union ihren Entschluss untermauert, die bestehende Abhängigkeit in diesem Bereich zu reduzieren.

 



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