Wintershall-Verkauf: Bundesregierung will „sehr intensiv prüfen“

BASF will sein Tochterunternehmen Wintershall Dea an einen britischen Ölkonzern verkaufen. Das Unternehmen sucht und produziert Erdgas und Erdöl – und ist das einzige dieser Art in Deutschland.
Den Vereinten Nationen zufolge steuert die Erde derzeit auf mehr als 2,5 Grad Erwärmung zu.
eine typische Förderpumpe für Erdöl.Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild
Epoch Times18. Januar 2024

BASF stößt mit dem geplanten Verkauf von Winterhall Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy auf Widerstand in der Politik. Das Bundeswirtschaftsministerium werde die Verkaufspläne „sehr intensiv prüfen“, schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf „Regierungskreise“.

Damit könnte der Deal gefährdet seien. Die Bundesregierung kann die Übernahme eines Unternehmens wie Wintershall Dea gemäß Außenwirtschaftsverordnung (AWV) unter bestimmten Voraussetzungen untersagen, wenn der Erwerber nicht aus der EU stammt.

Wer ist Wintershall Dea?

BASF hatte kurz vor Weihnachten angekündigt, seine Tochter Wintershall Dea mit der mittelständischen britischen Ölfirma Harbour Energy fusionieren zu wollen. Für Deutschlands einzigen Öl- und Gasförderer würde der Deal das Ende der Eigenständigkeit bedeuten. Die beiden Zentralen in Kassel und Hamburg würden aufgelöst, Hunderte Stellen abgebaut.

Das deutsche Unternehmen Wintershall Dea AG hat sich auf die Exploration und Produktion von Gas und Öl weltweit spezialisiert. Das Unternehmen entstand im Mai 2019 durch die Fusion der Wintershall und der DEA Deutsche Erdoel AG.

Wintershall Dea ist in 13 Ländern in Europa, Südamerika und im Nahen Osten tätig. In Deutschland ist das Unternehmen seit mehr als 100 Jahren aktiv und betreibt 16 Ölfelder und rund 40 Gasfelder.

Wissensverlust und Verlust des technischen Zugriffs auf Gasfelder

Auch die Bundestagsfraktionen der Ampel machen Druck. SPD-Energiepolitiker Bengt Bergt sagte dem „Handelsblatt“, der Verkauf bedeute nicht nur Verlust von Know-how.

Deutschland verliere damit auch den technischen Zugriff auf Gasfelder. Der Verkauf bedeute zudem den Verlust von Expertenwissen über die Verfahren der Abscheidung und Speicherung von CO2, kritisierte Bergt. (dts/red)



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