Studie: Deutlich schlechtere Leistungen der Neuntklässler in Mathe und Naturwissenschaften

Als insgesamt "stabil geblieben" bezeichnete Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) die Leistungen von fast 45.000 Neuntklässlern. Dabei sind ihre Ergebnisse schlechter als vor sechs Jahren ausgefallen.
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Schüler und Lehrer in Klasse.Foto: iStock
Epoch Times18. Oktober 2019

In mehreren Bundesländern haben sich Schüler in den vergangenen Jahren in Mathematik und Naturwissenschaften deutlich verschlechtert. Vor allem die Schüler einiger ostdeutscher Bundesländer erbrachten 2018 schlechtere Ergebnisse als 2012, wie aus einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) hervorging. Insgesamt schnitten insbesondere Gymnasialschüler schlechter ab als sechs Jahre zuvor. Zudem verschlechterten sich Jungen mehr als Mädchen.

Das Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen untersuchte die Leistungen von fast 45.000 Neuntklässlern aus allen Bundesländern. Abgefragt wurden sowohl 2012 als auch 2018 die Leistungen in Mathe, Biologie, Physik und Chemie. In den Naturwissenschaften verschlechterten sich insbesondere Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Schüler in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz erzielten dagegen bei Mathe signifikant schlechtere Ergebnisse als 2012. Deutliche Verbesserungen wurden kaum verzeichnet.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte, die Ergebnisse seien insgesamt zwar „stabil geblieben“. Allerdings könnten die Länder noch voneinander lernen, sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Karliczek drang darauf, einen Nationalen Bildungsrat einzurichten, dessen Experten der Politik Verbesserungsempfehlungen geben könnten.

Thema des jüngsten Treffens der Kulturministerkonferenz in Berlin waren auch die Termine für die Sommerferien. Am Freitag erklärte die KMK, dass eine Neuregelung geprüft werden soll. Für den Zeitraum ab 2024 sollen die Referenten der einzelnen Länder mehrere Vorschläge für die Ferientermine erarbeiten, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Er und seine Berliner Kollegin Sandra Scheeres (SPD) fordern eine Verkürzung des Zeitraums, in dem die sechswöchigen Sommerferien stattfinden können.

Rabe sagte, zu oft würden die Sommerferien inzwischen deutlich vor dem 1. Juli beginnen. Dann sei häufig noch kein Sommerwetter. Auch mit Blick auf die zunehmende Vereinheitlichung des Abiturs bedeute es einen Nachteil für die Bundesländer, wenn das Sommerhalbjahr besonders kurz sei.

Traditionell starten die Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg immer als letztes. In diesem Jahr begannen die Ferien dort am 29. Juli, während sie in Berlin bereits am 20. Juni gestartet waren.

Der Vorstoß aus Hamburg und Berlin war auf Gegenwind unter anderem aus München gestoßen. Auch die Tourismuswirtschaft sprach sich dagegen aus: Besonders Familien mit Kindern wären durch „mehr Staus, vollere Flugzeuge, überfülltere Strände“ benachteiligt, wenn es durch einen kleineren Ferienkorridor mehr Überschneidungen gäbe. (afp)



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