3 natürliche Statin-Alternativen für die Herzgesundheit

Statine wurden lange Zeit als Goldstandard in der Prävention von Herzkrankheiten gefeiert, haben jedoch auch therapeutische Limits und Nebenwirkungen. Jüngste Studien beleuchten nun das Potenzial natürlicher Nahrungsergänzungsmittel, die dort ansetzen, wo Statine an ihre Grenzen stoßen.
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Überdenken der Herztherapie: natürliche Ergänzungen als vielversprechende Alternative zu Statinen.Foto: iStock
Von 18. März 2024

Statine sind seit Jahrzehnten die bevorzugte Behandlung zur Vorbeugung von Herzkrankheiten, der weltweit führenden Todesursache. Doch sieht es so aus, dass sie möglicherweise nicht das Allheilmittel sind, für das sie gehalten wurden.

Das Problem ist, dass diese Medikamente nicht wirksam gegen Entzündungen sind, die durch oxidierte Blutfette ausgelöst werden – ein Vorgang, den Experten als eine der Hauptursachen für Herzprobleme identifizieren.

Neuere Studien zeigen, dass natürliche Nahrungsergänzungen wie Berberin, Nattokinase und Bergamotte dort ansetzen können, wo Statine zu kurz greifen.

Risikofaktor Oxidation

Oxidierte Blutfette beziehen sich auf Fette im Blutkreislauf, die eine Oxidation durchlaufen haben, einen Prozess, bei dem Moleküle Elektronen verlieren. Das als „schlechtes“ Cholesterin bekannte Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Cholesterin kann aus verschiedenen Gründen oxidiert werden, einschließlich des Rauchens, hohen Blutdrucks, Diabetes und hohen Mengen anderer reaktiver Substanzen im Körper.

Wenn LDL-Cholesterin oxidiert wird, kann es zur Plaquebildung in den Arterien beitragen. Diese Plaques können die Arterien verengen und den Blutfluss einschränken, was zu Arteriosklerose führt. Arteriosklerose ist die Verdickung oder Verhärtung der Arterien und kann das Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen erhöhen.

Was wirklich zählt

Nahrungsergänzungsmittel, die aus gesundheitsfördernden Lebensmitteln gewonnen werden, können zwar Risikofaktoren für Herzkrankheiten senken, packen aber nicht die tiefer liegenden Lebensstilprobleme an, die zu Herzproblemen führen. Um Herzkrankheiten wirklich entgegenzuwirken, sind umfangreichere Veränderungen im Lebensstil nötig, so Dr. Jack Wolfson, Facharzt für Kardiologie. Er betont die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und das Vermeiden von entzündungsfördernden Lebensmitteln.

Zudem sind regelmäßige Bewegung, genügend Schlaf, Sonnenlicht und die Reduzierung von Umweltgiften wichtig für ein gesundes Herz.

Dr. Wolfson fasst es so zusammen: „Richtig essen, gut leben, positiv denken.“

Die chinesische Superbeere: Berberin

Berberin ist ein natürlicher Inhaltsstoff, der den Pflanzen Chinesischer Goldfaden (Coptis chinensis) und der Berberitze vorkommt. Dieser Wirkstoff wird schon seit Jahrtausenden in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) geschätzt. Er ist bekannt dafür, vielfältige Gesundheitsvorteile zu bieten. Dazu gehören die Verbesserung der Gehirnleistung und die Stärkung des Immunsystems. Berberin wirkt entzündungshemmend und kann auch dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Herzgesundheit verbessern

Aktuelle Untersuchungen, die sich mit 44 Studien auseinandergesetzt haben, zeigen auf, dass Berberin sehr vorteilhaft für die Herzgesundheit ist. Es trägt dazu bei, schädliche Blutfettwerte und Entzündungen zu senken sowie Arterienverkalkung zu reduzieren. Dabei hat der pflanzliche Inhaltsstoff nur ein sehr geringes Risiko für mögliche Nebenwirkungen. In bestimmten Aspekten ist Berberin laut Studienergebnissen sogar leistungsfähiger als die häufig eingesetzten Statine. Dies betrifft vor allem die Verringerung des Risikos für Schlaganfälle und die Reduzierung von Plaque-Ablagerungen in den Arterien.

Antidiabetische Vorteile

Ein Drittel der Menschen mit Typ-2-Diabetes leidet auch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so eine in der Zeitschrift „Cardiovascular Diabetology“ veröffentlichte Übersicht. Die beiden Stoffwechselerkrankungen sind oft miteinander verbunden. Menschen mit Diabetes haben ein doppelt so hohes Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln oder einen Schlaganfall zu erleiden, verglichen mit Menschen ohne Diabetes.

Aktuelle Forschungen betonen auch das antidiabetische Potenzial von Berberin. Studien zeigen, dass es möglicherweise den Blutzucker, die Triglyceride und Insulinwerte positiv beeinflusst. Eine Studie aus dem Jahr 2009 bezeichnete es als das „ideale Medikament“ zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, während ein Bericht von 2023 fand, dass Berberin das Medikament Metformin, das zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt wird, in der Behandlung von Fettleibigkeit und der Kontrolle der Blutfette übertraf.

„Wenn jemand sowohl Lipide als auch Glukose gesenkt braucht, ist Berberin mein erster Ansatz“, sagte Angela Sadlon, Naturheilkunde-Ärztin, gegenüber Epoch Times.

Jedoch könnten hohe Dosierungen Krämpfe oder weichen Stuhl verursachen, merkte sie an und fügte hinzu, dass die Anwendung unter ärztlicher Begleitung stattfinden sollte.

Das japanische Superfood: Natto

Natto ist ein traditionelles fermentiertes Sojabohnengericht, das in Japan seit Tausenden von Jahren weit verbreitet konsumiert wird. Nattokinase, ein Enzym aus dem fermentierten Sojaprodukt Natto, wurde aufgrund seiner potenziellen kardiovaskulären Vorteile erforscht.

„Nattokinase ist ein Enzym, das unerwünschte Blutgerinnsel im Blutkreislauf abbaut“, sagte Gitte Jensen vom Auftragsforschungslabor NIS Labs.

Neuere Studien haben gezeigt, dass höhere Mengen von Nattokinase positive Auswirkungen auf wichtige Gesundheitswerte bei Menschen mit Arterienverkalkung (Atherosklerose) und erhöhten Blutfettwerten haben können.

Eine Studie aus dem Jahr 2022, die in der Fachzeitschrift „Frontiers in Cardiovascular Medicine“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass die regelmäßige Einnahme von Nattokinase über ein Jahr hinweg dazu beitragen kann, Arterienverkalkung und hohe Blutfettwerte effektiv entgegenzuwirken.

Eine weitere Studie fand heraus, dass Nattokinase die Ansammlung von Ablagerungen in den Arterien, sogenannten Plaques, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen können, um 36,6 Prozent verringern konnte. Im Vergleich dazu konnten herkömmliche Medikamente wie Statine die Plaquebildung nur um 11,5 Prozent reduzieren.

Bergamotte und Herzgesundheit

Bergamotte, eine Zitrusfrucht ähnlich der Limette und vor allem an Italiens Küsten angebaut, wird seit Jahrhunderten für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt. Schon seit 1688 ist sie als Mittel gegen Infektionen bekannt. In neuerer Zeit zeigt Bergamotte vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Blutfettwerte und Unterstützung der Herzgesundheit, was auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften zurückgeführt wird.

Eine Studie mit Personen, die unter hohem Cholesterin leiden, zeigte, dass die Einnahme von Bergamotte über sechs Monate hinweg die Menge der kleinen, dichten und besonders oxidationsanfälligen LDL-Partikel signifikant senken konnte. Bergamotte wurde zudem als effektiv in der Senkung von Triglyceriden und dem gesamten LDL-Cholesterin identifiziert.

Ein systematischer Studienüberblick aus dem Jahr 2019 bestätigt diese Ergebnisse, weist jedoch darauf hin, dass weitere Forschungen nötig sind, um die Wirksamkeit und die optimale Dosierung von Bergamotte genau zu bestimmen.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „3 Alternatives to Statins Might Target the Root of Heart Disease“. (deutsche Bearbeitung kr)



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