Bauchfett steigert Alzheimer-Gefahr bei Männern mittleren Alters

Eine neue Studie hat gezeigt, dass bei Männern mittleren Alters eine erhöhte Menge an viszeralem Fett – also Fett, das sich tief im Bauchraum um die inneren Organe herum ansammelt – mit einem größeren Risiko für Alzheimer verbunden ist. Erfahren Sie, wie Sie diesem Risiko durch gezielte Maßnahmen entgegenwirken können.
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Viszerales Bauchfett als mögliches Tor für Alzheimer.Foto: iStock
Von 20. März 2024

Wissenschaftler fanden heraus, dass zu viel Bauchfett das Risiko erhöht, an Alzheimer zu erkranken. Alzheimer ist eine fortschreitende Krankheit, für die es bisher keine Heilung gibt und die Menschen nach und nach ihrer Erinnerungen und geistigen Fähigkeiten beraubt. In Deutschland waren bis zum Ende des Jahres 2021 fast 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die am weitesten verbreitete Ursache für Demenz ist die Krankheit Alzheimer.

Wenn Bauchfett das Alzheimer-Risiko beeinflusst

Die in der Zeitschrift Obesity veröffentlichte Studie untersuchte 204 gesunde Personen mittleren Alters, die Kinder von Alzheimer-Demenz-Patienten waren. Diese Gruppe wurde ausgewählt, weil sie bereits ein erhöhtes Risiko hatte, die degenerative neurologische Erkrankung zu entwickeln.

Die Studie ergab, dass bei Männern mittleren Alters eine erhöhte Menge an viszeralem Fett – das ist Fett, das sich tief im Bauchraum um die inneren Organe herum ansammelt – mit einem größeren Risiko für Alzheimer in Verbindung steht. Bei Frauen konnte dieser Zusammenhang nicht festgestellt werden. Zudem wurde beobachtet, dass ein höherer Fettanteil in der Bauchspeicheldrüse bei Männern zu geringeren kognitiven Leistungen und einem kleineren Gehirnvolumen führt.

Die Ergebnisse stellen die gängige Praxis infrage, den Body-Mass-Index (BMI) als Hauptkriterium zur Bewertung des Risikos kognitiver Beeinträchtigungen durch Übergewicht zu nutzen. Der BMI gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße an und wird oft verwendet, um zu beurteilen, ob jemand ein gesundes Gewicht hat. Die Forscher kritisieren jedoch, dass der BMI nicht zwischen Muskelmasse und Fett unterscheidet und auch nicht zeigt, wo im Körper sich das Fett befindet. Gerade diese Fettverteilung spielt aber eine entscheidende Rolle für die Gesundheit. Besonders hervorgehoben wird, dass der BMI geschlechtsspezifische Unterschiede im Risiko nicht abbildet, da die Studie zeigt, dass nur bei Männern ein erhöhtes Risiko festgestellt wurde.

Michal Schnaider Beeri, Leiterin des Herbert and Jacqueline Krieger Klein Alzheimer’s Research Center am Rutgers Brain Health Institute in New Brunswick, USA, und Hauptautorin der Studie, stellte klar, dass es weniger um das Fett selbst geht, das direkt das Gehirn beeinflusst.

Vielmehr sieht sie und ihr Team die Herausforderung darin, was passiert, wenn Fett sich in lebenswichtigen Organen wie der Bauchspeicheldrüse ansammelt. Dort könnte Fett die Freisetzung bestimmter Stoffe stören, die eigentlich ins Gehirn gelangen sollten. Ein Schlüsselelement dabei ist Insulin, ein Hormon, das ausschließlich in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und eine wichtige Rolle für die Funktion des Gehirns spielt.

So reduzieren Sie Bauchfett

Experten empfehlen folgende Strategien, um ungesundes Bauchfett zu minimieren:

  • Reduzierung der Kohlenhydrataufnahme: Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität untersuchten sechs Monate lang, wie sich kohlenhydratarme und fettarme Ernährungsweisen auf die Herzgesundheit auswirken, wobei beide Diätformen gleich viele Kalorien enthielten. Die Studie ergab, dass Personen, die sich kohlenhydratarm ernährten, im Schnitt 5 Kilo mehr abnahmen als jene, die eine fettarme Diät verfolgten.
  • Wählen Sie einen gesunden Ernährungsplan, keine Diät: Anstatt einer restriktiven Diät, ist es entscheidend, einen nachhaltigen Ernährungsplan zu wählen, an den Sie sich langfristig halten können. Kalorienzählen mag nicht so effektiv sein wie die Auswahl gesunder Lebensmittel, die die Herzgesundheit unterstützen, wie dies etwa bei Obst und Gemüse gegeben ist. Auch mageres Protein, wie im Thunfisch und in Hülsenfrüchten, ist hilfreich.
  • Steigerung der körperlichen Aktivität: Das Ziel besteht darin, sich täglich für 30 bis 60 Minuten mäßig intensiv bis intensiv sportlich zu betätigen. Solch eine regelmäßige Bewegung unterstützt nicht nur die Gewichtsabnahme, sondern kräftigt zudem das Herz und fördert die allgemeine Herz-Kreislauf-Gesundheit.
  • Reduzierung der Aufnahme von verarbeiteten Lebensmitteln: Verarbeitete Lebensmittel enthalten oft hohe Mengen an Transfetten, zugesetztem Zucker und übermäßig viel Natrium, was das Abnehmen erschwert. Wählen Sie, wann immer möglich, unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Belly Fat Linked to Alzheimer’s Risk in Middle-Aged Men“. (deutsche Bearbeitung kr)



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