Hamburger Kinderärztin: Corona-Test? – „Das ist wirklich unangenehm für Kinder“

Tropfende Nasen und hustende Kinder. Der Herbst ist da – und mit ihm die Grippezeit. Aber nicht bei jedem Kind muss ein Corona-Test durchgeführt werden, denn die Tests sind "wirklich unangenehm für die Kinder", erklärt die Hamburger Kinderärztin Claudia Haupt, "sie müssen oft festgehalten und gegen ihren Willen abgestrichen werden".
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Eine Kinderärztin nimmt einen Abstrich.Foto: iStock
Von 30. Oktober 2020

„Unser größtes Anliegen neben der kompetenten medizinischen Versorgung unserer Patienten ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kindern und Eltern. Wir haben Kinder gern und möchten, dass sie sich bei uns wohl fühlen.“ So heißt es auf der Website der Hamburger Kinderarztpraxis Blankenese, die die Ärztin Claudia Haupt mit ihrer Kollegin Susanne Humburg-Röther betreibt.

Die Sprechstunde haben sie so eingeteilt, dass infektiöse und gesunde Kinder zeitlich getrennt behandelt werden. „Mit erkälteten Kindern machen wir konkrete Termine. Dann sind maximal zwei Familien da, mit großem Abstand und gelüftet“, erklärt Claudia Haupt im Welt-Interview.

Dass Kitas Kinder mit Husten nach Hause schicken und bei Rückkehr einen Nachweis erwarten, dass sie frei von COVID-19 sind, dafür hat die Medizinerin wenig Verständnis – auch aus ihrer Position als stellvertretende Landesverbandsvorsitzende der Hamburger Kinder- und Jugendärzte:

Aus unserer Sicht kursieren da gerade viele falsche Annahmen, das führt zu Unsicherheiten, Ängsten und einer Überforderung des Systems.“

Atteste, dass es sich nicht um das Pandemievirus handele, habe sie zwar auch schon geschrieben, aber nicht bei einfachen Erkältungen. Da ging es um Kinder, die Asthma oder Allergien haben und deswegen oft erkältungsähnliche Symptome.

Im Kita-Leitfaden des Gesundheitsamtes sei es wie folgt geregelt: Kinder die nur Schnupfen haben oder sich nur morgens ein bisschen freihusten, aber in gutem Allgemeinzustand sind, können die Einrichtungen besuchen.

Dass Kinder mit stärkerem Husten, Fieber oder anderen Beeinträchtigungen nicht in die Einrichtung geschickt werden sollten, sei schon immer so gewesen. Ob Eltern mit ihrem Kind einen Arzt aufsuchen, darüber entscheiden letztlich die Eltern – und über einen Corona-Abstrich entscheide der Arzt, erklärt Claudia Haupt.

Abstriche nur bei „deutlichen Symptomen“

In der Regel nehme sie die Abstriche nur bei Kindern mit „deutlichen Symptomen“ – bei Geschmacksverlust, starkem Husten und hohem Fieber. Auch Kinder, die selbst zu Risikopatienten zählen oder im Haushalt eines solchen wohnen, würden getestet. „Außerdem Fälle, in denen es einen bestätigten Kontakt zu Covid-19 gibt. Wir machen aktuell etwa drei Abstriche am Tag, haben aber im Moment fast zehnmal so viele Patienten mit Atemwegsinfekten“, betont die Medizinerin.

Auf diese Weise entdecke man zwar nicht jeden Corona-Fall, „aber das Wohl der Kinder und Familien ist ja auch wichtig“.  „Die Kinder brauchen den Kontakt zu ihren Freunden und Erziehern, die Familien die Betreuung“, hebt die Medizinerin hervor und sagt:

Vor allem brauchen alle eine zuverlässige Routine, die nicht von jedem banalen grippalen Infekt gesprengt wird.“

Wenn sich kleine Kinder im Kita-Alter mit SARS-CoV-2 infizieren würden, hätten sie in der Regel wenige oder gar keine Symptome. Zudem könne man aus den bisherigen Daten ableiten, dass Kinder die Viren kaum verbreiten. „Wir Kinderärzte gehen davon aus, dass die Kindergartenkinder im Infektionsgeschehen wirklich nur eine ganz geringe Rolle spielen. Wenn wir etwas anderes annehmen würden, müssten wir den Kleinen öfter die Testprozedur zumuten.“

Abstriche gegen den Willen der Kinder?

Und diese sei alles andere als angenehm. „Uns ist ein Abstrich als diagnostisch zuverlässiger Standard vorgegeben, bei dem man ein langes Stäbchen durch den Mund bis in den Rachen und dann noch einmal tief in die Nase führt. Das ist wirklich unangenehm für die Kinder, sie müssen oft festgehalten und gegen ihren Willen abgestrichen werden“, erklärt die Fachärztin.

Eine derartige Prozedur würden die Kinder „dann ganz bestimmt nicht noch mal mit sich machen lassen wollen“. Auch aus diesem Grund nehme sie als Kinderärztin daher die Abstriche vor allem bei den jüngeren Kindern nur, wenn es wirklich dringend erforderlich sei.

Daher haben die Kinderärzte auch ein besonders großes Interesse an anderen Testverfahren, erklärt die Medizinerin. So gebe es Gurgelproben, Abstriche in der Wange oder Speichelproben. Momentan müsse man sich jedoch an die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses orientieren, damit man die Leistungen gegenüber der Krankenkasse abrechnen kann.

RKI-Zahlen: Kinder nicht gefährdet

Auch in den Zahlen des Robert Koch-Instituts spiegelt sich wider, dass Kinder durch SARS-CoV-2 nicht gefährdet sind. Seit Beginn der Pandemie sind in Deutschland nach RKI-Meldungen insgesamt vier Kinder verstorben, wobei die Daten derzeit noch ermittelt werden. In früheren Meldungen hatte das RKI mitgeteilt, dass drei der verstorbenen Kinder an Vorerkrankungen gelitten hätten.

Auszug aus dem RKI-Lagebericht vom 27. Oktober 2020. Foto: Screenshot RKI

Von den als COVID-19-Todesfällen eingestuften Verstorbenen waren 8.612 (85 Prozent) 70 Jahre und älter.

Corona-KiTa-Studie: Kinder sind keine Infektionstreiber

In einer Bundespressekonferenz am 16. Oktober stellte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey die Ergebnisse der Corona-KiTa-Studie vor. Sie sagte: „Kitas sind keine Infektionsherde, Kinder sind keine Infektionstreiber.“

Nach einem deutlichen Rückgang der Inzidenz der akuten Atemwegserkrankungen während der bundesweiten Kontaktbeschränkungen erreichten die Werte der 0- bis 5-Jährigen laut Studie von Mitte Juli bis Ende August wieder das Niveau des Vorjahres.

„Ein Einfluss der weiter bestehenden Empfehlungen der AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmasken tragen) ist aus den Daten der syndromischen Surveillance nicht ablesbar. Es ist nicht bekannt, ob beziehungsweise zu welchem Grad diese Regeln bei Kindern und Jugendlichen ein- beziehungsweise umgesetzt werden“, heißt es in der Studie.

Inwieweit die übermittelten COVID-19-Fälle im Zusammenhang mit dem Umfeld in Kita oder Schule stehen, „kann bisher anhand der Meldedaten für Einzelfälle nicht sicher abgeleitet werden“. Ein Update der Meldesoftware zur systematischen Erfassung des Infektionsumfeldes sei für das vierte Quartal geplant.



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