Sieben Heilkräuter bei Erkältung und viralen Infekten

Mit der kalten Jahreszeit kommt die Anfälligkeit für Erkältungen. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit besonders gefordert – auch wegen der häufigen Wechsel zwischen warmer Innen- und kalter Außentemperatur. Die Natur bietet jedoch Hilfe bei Erkältungen und viralen Infekten.
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Diese sieben Heilkräuter können bei einer leichten Erkältung und viralen Infekten helfen.Foto: iStock
Von 30. Januar 2024

Sie ist da, die kalte Jahreszeit, und somit auch die Anfälligkeit für Erkältungen und virale Infekte. Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen mit trockener Heizungsluft sowie starke und häufige Temperaturunterschiede zwischen Innen und Außen machen es dem Immunsystem in dieser Zeit nicht leicht. Sind die Abwehrkräfte geschwächt, kann sich eine Infektion mit unerwünschten Symptomen leicht ausbreiten.

Mit dem Wissen aus der Pflanzen- und Naturheilkunde können das körpereigene Immunsystem und die Abwehrkräfte jedoch auf natürliche Weise unterstützt werden. Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist in allen Kontinenten und Kulturen verankert.

Bewährte Heilpflanzen bei Erkältung

In der Naturheilkunde legten Menschen schon immer ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung des Immunsystems. Eine Vielzahl verschiedener Heilpflanzen kann dieses vorbeugend stimulieren. Andere Heilkräuter wiederum zeigen eine antivirale Wirkung, welche die Vermehrung der Viren bei einer Infektion hemmen und somit das Immunsystem entlasten.

Grundsätzlich ist für eine gute Immunabwehr wichtig, die Lebensweise bestmöglich so zu gestalten, dass sie erst gar nicht geschwächt und anfällig für krank machende Eindringlinge wird. Dazu zählen: viel Bewegung in der freien Natur, ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien durch eine ausgewogene Ernährung, Stress und negative Emotionen abbauen und für Entspannung sorgen. Unter anderem ist nachgewiesen, dass tägliches Meditieren das Immunsystem stimuliert.

Welche Heilpflanzen können nun bei Infektionen vorbeugend und unterstützend angewendet werden oder Symptome und den Verlauf lindern?

Salbei (Salvia officinalis)

Der Salbei ist eine wirksame Pflanze bei Erkältung. Er enthält viele unterschiedliche Inhaltsstoffe. Die bekanntesten davon sind ätherische Öle (Thujon), Bitterstoffe, Gerbsäuren und Gerbstoffe. Vor allem letztere verleihen dem Salbei seine antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften.

Außerdem stärken sie die Schleimhäute im Mund und Rachenraum. Regelmäßiges Gurgeln mit Salbeitee begünstigt somit die Heilung bei Halsentzündungen und kann diesen auch vorbeugen. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken ebenso desinfizierend und schützend.

Kräuter bei Erkältungen: Salbei

Salbei (Salvia officinalis). Foto: iStock

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Schafgarbe wird auch als Mutter aller Heilpflanzen bezeichnet, da sie den Menschen seit Jahrtausenden als Heilpflanze begleitet. Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe setzen sich hauptsächlich aus ätherischen Ölen, Flavanoiden, Bitterstoffen und Gerbstoffen zusammen.

Sie wirkt zudem entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, beruhigend und stärkend. Als Tee, kombiniert mit Holunderblüten, ist die Schafgarbe ein hervorragendes Mittel, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist.

Kräuter bei Erkältungen: die Schafgarbe

Schafgarbe (Achillea millefolium). Foto: iStock

Holunder

Die tiefroten Beeren des Holunders enthalten nachweislich antivirale Stoffe, die bestimmte Proteine von Influenzaviren blockieren, sodass sie sich nicht weiter vervielfältigen können. Das haben australische Wissenschaftler herausgefunden. Außerdem wird durch die Inhaltsstoffe der Beeren (Vitamin C, violettfarbener Pflanzenfarbstoff – Anthocyane) das Immunsystem gestärkt und stimuliert. Am besten wirkt ungesüßter Direktsaft, täglich genossen.

Wichtig zu wissen: Holunderbeerensaft ist nur erhitzt genießbar, anderenfalls kann es zu Übelkeit und Durchfall kommen. Auch die Beeren sind roh ungenießbar.

Im Gegensatz dazu stehen Holunderblüten, die Flavonoide, Schleim­stoffe und ätherisches Öl enthalten und beispielsweise in Salaten roh gegessen werden können. Sie werden ebenso als traditionelles Heilmittel bei einer beginnenden Erkältung, Frösteln und Fieber eingesetzt. Holunderblütentee wirkt schweißtreibend, fiebersenkend (bei nicht allzu hohem Fieber) und harntreibend.

Hilfsmittel bei Erkältungen: Holunder

Holunderblüten (Sambucus). Foto: iStock

Melisse (Melisse officinalis)

Die Melisse ist zwar in erster Linie als beruhigende und entspannende Heilpflanze bekannt, doch aufgrund ihrer Hauptinhaltsstoffe (ätherische Öle, Gerbstoffe) ist auch ihre antivirale Wirkung belegt.

In der Volksmedizin ist die Anwendung von Melisse als Tee bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten überliefert. Klinisch belegt ist die äußerliche Anwendung bei Herpes-Lippenbläschen.

Kräuter bei Erkältungen: Melisse

Melisse (Melisse officinalis). Foto: iStock

Thymian (Thymus vulgaris)

Auch der Thymian zählt zu den traditionellen Heilpflanzen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und seiner antibakteriellen, antiviralen, schleimlösenden und entkrampfenden Wirkung, wird Thymian bei Katarrhen der oberen Luftwege, trockenem Husten und Bronchitis verwendet. Er kann als Tee getrunken oder gegurgelt werden.

Die äußerliche Anwendung des ätherischen Thymianöls in verdünnter Form (zum Beispiel mit Olivenöl) durch Einreibungen auf der Brust oder als Badezusatz dient ebenso der Linderung von Erkältungssymptomen.

Thymian (Thymus vulgaris). Foto: iStock

Pfefferminze (Menta piperita)

Die Blätter der Pfefferminze enthalten vorwiegend ätherische Öle, hauptsächlich Menthol, aber auch Gerbstoffe und Flavonoide. Die Pfefferminze ist hilfreich bei Schnupfen und verstopfter Nase.

Das ätherische Pfefferminzöl erweitert die Atemwege und sorgt für einen „freien Atem“. Dafür können die Dämpfe des Tees inhaliert werden, doch auch getrunken wirkt der Tee schleimlösend und antibakteriell.

Pfefferminze (Menta piperita). Foto: iStock

Zistrose (Cistus incanus)

Die Zistrose weist einen besonders hohen Phenolgehalt auf. Eine deutsche wissenschaftliche Untersuchung ergab, dass der Extrakt aus der Zistrose einen besonders starken antiviralen Effekt hat.

Professor Stephan Ludwig, der die Studie leitete, stellte fest, dass Zellen, die vor einer grippalen Infektion mit dem Extrakt der Zistrose behandelt wurden, kaum noch infektiös waren. „Wir gehen davon aus, dass die Viren selbst gehemmt werden“, so Ludwig.

Man nimmt an, dass der hohe Phenolgehalt dafür verantwortlich ist, doch auch Terpene könnten dabei mitwirken. Der Extrakt der Zistrose ist in Apotheken erhältlich. Auch Zistrosen-Tee ist für die Vorbeugung und Abmilderung des Krankheitsverlaufs von viralen Infekten geeignet.

Zistrose (Cistus incanus). Foto: iStock

Die angeführten Pflanzen sind eine Auswahl möglicher unterstützender Heilmittel. Dieser Artikel ersetzt jedoch keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieser Artikel erschien im Original auf nspirement.de unter dem Titel: „Pflanzenheilkunde bei Erkältungen und viralen Infekten“ (redaktionelle Bearbeitung ger)



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