Berichte: Tucker Carlson soll Putin in Moskau interviewt haben

Tucker Carlson soll Russlands Präsidenten tatsächlich in Moskau interviewt haben.
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Der ehemalige „Fox News“-Moderator Tucker Carlson spricht am 15. Juli 2023 auf der Turning Point Action Conference in West Palm Beach, Florida.Foto: Giorgio Viera/AFP via Getty Images
Von 6. Februar 2024

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Berichten zufolge soll Tucker Carlson es geschafft haben, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu interviewen.

Das teilte Alexej Venediktow, der ehemalige Chefredakteur des kremlkritischen Radiosenders „Echo Moskwy“ in Moskau auf X, früher Twitter, mit. Seiner Aussage nach habe ein Interview zwischen den beiden stattgefunden. „Echo Moskwy“ wurde im Zuge der Einschränkung der Medienfreiheit geschlossen.

„Soweit ich weiß, hat Tucker Carlson bekommen, was er wollte“, schrieb Venediktov am Dienstag auf Russisch.

Der Moskauer Büroleiter der „Financial Times“, Max Seddon, teilte nach Angaben von „Newsweek“ den Beitrag und schrieb: „Der russische Journalisten-Gadfly Alexei Venediktov sagt, dass Tucker Carlson tatsächlich Wladimir Putin in Moskau interviewt hat.“

Der Beitrag wurde auch von dem Korrespondenten des „The Guardian“, Pjotr Sauer, geteilt: „Tucker Carlson hat es geschafft, Putin zu interviewen, laut Alexei Venediktov, dem gut vernetzten ehemaligen Redakteur von Echo Moskwy.“

Auf dem Telegram-Kanal „Tucker Carlson“ wurde das Interview ebenfalls angekündigt und ein kurzes Video gepostet, das aus einem Wagen heraus gefilmt wurde. Das Fahrzeug fährt in einer Autokolonne offenbar zum Treffpunkt des Interviews, mit der Ankündigung:

„Dies ist eine seltene Gelegenheit für die Amerikaner, direkt von einem der einflussreichsten Führer der Welt über globale Angelegenheiten zu hören. Merken Sie sich Ihre Termine vor und schalten Sie diesen Kanal ein, um das sicherlich eindrucksvollste und unvergessliche Interview zwischen Tucker Carlson und Wladimir Putin zu sehen!“ Epoch Times kann die Echtheit der Ankündigung nicht unabhängig nachprüfen.

„Wir werden sehen“

Tucker Carlson hat bereits auf Spekulationen reagiert, dass er als erster US-Journalist den russischen Präsidenten Wladimir Putin inmitten des Ukraine-Krieges interviewen könnte.

Berichten zufolge wurde er an mehreren Orten in Moskau fotografiert, unter anderem im Bolschoi-Theater und beim Essen in einem Restaurant.

Auf die Frage eines russischen Zeitungsjournalisten, ob er in Moskau sei, um Putin zu interviewen, lächelte der ehemalige „Fox News“-Moderator und sagte: „Wir werden sehen.“ Weitere Einzelheiten nannte er nicht.


„Es [Moskau] ist wunderschön“, sagte Carlson über die russische Hauptstadt in dem Interview, das später von der russischen Tageszeitung „Iswestija“ ausgestrahlt wurde. „Ich wollte es einfach sehen, denn ich habe so viel darüber gelesen, aber es selbst noch nie gesehen.“

Auf die Frage nach einem Putin-Carlson-Interview antwortete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, man könne von ihm kaum erwarten, das Kommen und Gehen ausländischer Journalisten zu kommentieren oder einen laufenden Kommentar dazu abzugeben.

„Viele ausländische Journalisten kommen jeden Tag nach Russland, viele arbeiten hier weiter und wir begrüßen das“, sagte Peskow am Montag, 5. Februar 2024, gegenüber Pressevertretern. „Wir haben nichts zu verkünden, was die Interviews des Präsidenten mit ausländischen Medien betrifft.“

Carlson im Interview mit „Weltwoche“

Vor vier Monaten sagte Carlson dem Schweizer Magazin „Die Weltwoche“, dass er versucht habe, den russischen Präsidenten zu interviewen. Aber seiner Aussage nach habe ihn „die US-Regierung daran gehindert“.

„Übrigens, niemand hat mich verteidigt. Ich glaube nicht, dass es jemanden in den Medien gab, der sagte: ‚Moment mal. Ich mag diesen Kerl zwar nicht. Aber er hat das Recht, jeden zu interviewen, den er will. Und wir haben das Recht zu hören, was Putin sagt'“, sagte er.

Zu dieser Zeit sagte Peskow der Agentur „Interfax“, Russland erhalte „jeden Tag Dutzende Anfragen internationaler Medien, darunter auch aus Amerika, die Präsident Putin um ein Interview bitten“.

„Wir glauben, dass mit Sicherheit ein Zeitpunkt kommen wird, an dem ein solches Interview notwendig wird.“

Allerdings sei es „unwahrscheinlich, dass irgendjemand jetzt in der Lage ist, Putins Analyse der Situation, seine Vision der Zukunft und so weiter richtig zu verstehen“, sagte er. Die Möglichkeit eines Carlson-Putin-Interviews in der Zukunft schloss er jedoch nicht aus.

„Ob Carlson zu denjenigen gehört, die als Interviewer infrage kommen, werden wir abwarten“, so Peskow.

Reaktionen

Carlsons Reise nach Moskau wurde von einer Reihe prominenter Ukraine-Unterstützer in den sozialen Medien verurteilt, darunter der ehemalige US-Abgeordnete Adam Kinzinger. Er bezeichnete den Ex-„Fox News“-Moderator als „Verräter“.

Ein Mitglied des Europäischen Parlaments schrieb, dass die EU ein Reiseverbot erwägen sollte, falls er „Desinformation für Putin ermöglicht“.

Aber die Republikanerin Marjorie Taylor-Greene sagte, dass „die Demokraten und ihre Propagandisten in den Medien bei der Aussicht, dass Tucker Carlson Putin interviewt, zusammenzuckten“.

Sie hassen es, wenn jemand wie Tucker ‚vom Drehbuch abweicht‘. Wir haben eine freie Presse in diesem Land, und es sind Leute wie Tucker Carlson, auf die wir angewiesen sind, um die Wahrheit zu sagen!“

Gerüchte

Es gab auch Spekulationen, dass Donald Trump, der derzeitige Spitzenkandidat der Republikaner für das Präsidentenamt, Tucker Carlson als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft in Betracht ziehen könnte.

Carlson hat jedoch angedeutet, dass dies keine wahrscheinliche Option sei. „Gott müsste mich sehr laut anschreien“, damit er dies in Betracht ziehen würde, berichtete „The Hill“.

Dies geschah inmitten von Gerüchten, wonach die ehemalige First Lady Melania Trump Carlson vorgeschlagen hatte, sich der Wahl anzuschließen. „Ich kenne sie nicht wirklich“, sagte Carlson damals. „Von einem gut bezahlten Schizophrenen an der Straßenecke zu einem Politiker zu werden – das ist einfach schwer vorstellbar.“

Ende letzten Jahres erwähnte Trump, dass er ihn für ein Amt in Betracht ziehen würde, „weil er einen großen gesunden Menschenverstand hat“. Vergangenes Wochenende nannte er allerdings in einem Interview mit „Fox News“ einige Namen, die er sich als Mitstreiter vorstellen kann. Carlson war nicht darunter.

Stattdessen nannte Trump Senator Tim Scott und die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem. „Ich habe Tim Scott angerufen und gesagt: ‚Sie sind ein viel besserer Kandidat für mich, als Sie es für sich selbst waren'“, so Trump.

„Kristi Noem hat sich unglaublich für mich eingesetzt“, so Trump weiter. „Sie sagte: ‚Ich würde nie gegen ihn kandidieren, weil ich ihn nicht schlagen kann‘. Das war sehr freundlich von ihr.“

Carlson war einst ein Star von „Fox News“ zur Hauptsendezeit, bis er sich im April 2023 abrupt von dem Sender trennte. Danach startete er seinen eigenen Streaming-Dienst auf X, ehemals Twitter. Seitdem hat er unter anderem den ungarischen Premierminister Viktor Orbán und den argentinischen Präsidenten Javier Millei interviewt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Tucker Carlson Addresses Putin Interview Speculation. (deutsche Bearbeitung nh)



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