Hunderttausende demonstrieren gegen Kolumbiens linksgerichteten Präsidenten

In Kolumbien brodelt es. Hunderttausende gingen gegen die Vorhaben der linken Regierung auf die Straße. Sie protestieren gegen seine Verstaatlichung des Gesundheitssektors und seine Politik des „völligen Friedens“ mit Guilleragruppen.
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Kolumbien protestiert: Am 21. April 2024 nahmen viele Menschen an einem Marsch gegen die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro wegen dessen Gesundheits- und Rentenreformen in Bogotá teil.Foto: RAUL ARBOLEDA/AFP über Getty Images
Epoch Times22. April 2024

In Kolumbien haben am Sonntag hunderttausende Menschen gegen die Regierung des linksgerichteten Staatschefs Gustavo Petro demonstriert. Bei den Kundgebungen in den großen Städten des südamerikanischen Landes wie Bogotá, Cali und Medellín handelte es sich um die größten Proteste gegen Petro seit dessen Amtsantritt vor 20 Monaten.

Zu den Kundgebungen hatten Oppositionsgruppen, Gesundheitsverbände sowie frühere Verbündete des Präsidenten aufgerufen, dessen Zustimmungswert in einem Allzeittief steckt.

Petro hat unter anderem mit seinen Reformvorhaben viele Kolumbianer gegen sich aufgebracht. Dabei handelt es sich unter anderem um eine Verstaatlichung des Gesundheitssektors.

Auch Petros Politik des „völligen Friedens“, die die jahrzehntelangen Konflikte mit Guerillagruppen vollständig beenden soll, stößt vielfach auf Vorbehalte. So gehen einigen die Zugeständnisse der Regierung an bewaffnete Gruppen zu weit; sie verweise darauf, dass die Vereinbarungen von den Guerillakämpfern häufig missachtet würden.

Demonstranten am 21. April 2024 in Bogotá. Sie protestieren gegen die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro wegen seinen Gesundheits- und Rentenreformen. Foto: RAUL ARBOLEDA/AFP über Getty Images

„Ich habe den Wandel, habe Petro gewählt, aber wir haben immer noch die selbe Lage“, begründete die 64-jährige Martha Estrada ihre Teilnahme an einer Demonstration in der Hauptstadt Bogotá, wo sich trotz Regens zehntausende Menschen in der Nähe des Präsidentenpalasts versammelten. Viele von ihnen trugen weiße T-Shirts und riefen „Petro raus!“.

Laut dem Umfrageinstitut Invamer sind derzeit 70 Prozent der Kolumbianer der Meinung, dass sich die Lage im Land verschlechtert. Auch im Parlament steht die Mehrheit der Umfrage zufolge nicht mehr hinter Petro.

Proteste auch am 21. April 2024 in Cali. Viele Menschen gingen an diesem Sonntag in den wichtigsten Städten Kolumbiens auf die Straße. Es waren die größten Demonstration, mit der die Regierung von Gustavo bisher konfrontiert war. Foto: JOAQUIN SARMIENTO/AFP über Getty Images

Petro äußerte sich im Onlinedienst X zu den Protesten: Es habe in Medellín, Bogotá und Bucaramanga große Demonstrationen gegeben, in 18 weiteren Städte seien sie aber „schwach“ gewesen. „Das wesentliche Ziel der Märsche ist es, ‚Petro raus‘ zu rufen und die Regierung zu stürzen“, schrieb der Präsident und sprach von einem „sanften Putsch“, mit dem Reformen vereitelt werden sollten. Für den 1. Mai rief er zu einem massiven Pro-Regierungsmarsch auf.

Experten zufolge ist das Gesundheitssystem des Landes reformbedürftig. Einige halten aber Petros Ansatz, die Rolle von Privatunternehmen als Lieferanten im Gesundheitssektor einzuschränken, für falsch. (afp/ks)



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