Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche an Covid-19 gestorben

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill (L), winkt, während er am 14. November 2014 mit dem Patriarchen der serbisch-orthodoxen Kirche, Irinej (R), die Belgrader Kathedrale verlässt.
Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP über Getty Images
Das Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Irinej, ist an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Der 90-Jährige sei am Freitag in einem Krankenhaus in Belgrad den Folgen seiner Corona-Infektion erlegen, teilte die serbisch-orthodoxe Kirche mit. Details zur Beerdigung des Patriarchen würden in Kürze bekanntgegeben.
Irinej war Anfang November positiv auf das neuartige Coronavirus getestet und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Patriarch mit dem bürgerlichen Namen Miroslav Gavrilovic zeigte nach Kirchenangaben zunächst keine Symptome. Später bekam er aber hohes Fieber. Der Gesundheitszustand des 90-Jährigen, der an chronischen Herzbeschwerden litt, verschlechterte sich zunehmend.
Auch Erzbischof Amfilohije offenbar an Covid-19 gestorben
Erst vor drei Wochen war das Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche in Montenegro, Erzbischof Amfilohije, an Covid-19 gestorben. Patriarch Irinej leitete bei der Beerdigung seines inoffiziellen Stellvertreters den Gottesdienst.
Mehr als 80 Prozent der Einwohner Serbiens gehören der orthodoxen Kirche an, die auch großen politischen Einfluss in dem Balkanstaat hat. „Es war eine Ehre, Sie kennengelernt zu haben“, schrieb der serbische Präsident Aleksandar Vucic im Onlinedienst Instagram zum Tod des Patriarchen.

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic (2. R), der russische Außenminister Sergej Lawrow (C) und der serbische Patriarch Irinej (R) nehmen am 22. Februar 2018 an einer Zeremonie zur Enthüllung eines neuen Mosaiks in der serbisch-orthodoxen Kirche St. Save in Belgrad teil.
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Irinej: „Pflicht der Frau ist Kinder zu gebären“
Irinej war eine der führenden Stimmen in der Kampagne gegen die Abspaltung des Kosovo, das sich 2008 von Serbien losgesagt hatte. Die Regierung in Belgrad erkennt die Unabhängigkeit bis heute nicht an und betrachtet das Kosovo als abtrünnige Provinz. 2017 löste der konservative Geistliche eine Debatte aus, als er es als „Pflicht der Frau“ bezeichnete, Kinder zu gebären, um die „Nation zu beleben“. (afp)
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