Schiffbruch vor Italien: Anzahl der toten Migranten steigt auf 62

Kurz vor Erreichen des rettenden Ufers verunglückt vor der süditalienischen Küste ein Boot mit Migranten. Die Anzahl der Todesopfer wächst.
Ein Teil des Wracks des gekenterten Bootes wurde an den Strand von Steccato di Cutro geschwemmt. Die Zahl der Todesopfer ist gestiegen.
Ein Teil des Wracks des gekenterten Bootes wurde an den Strand von Steccato di Cutro geschwemmt. Die Anzahl der Todesopfer ist gestiegen.Foto: Paolo Santalucia/AP/dpa
Epoch Times27. Februar 2023

Einen Tag nach dem Schiffsunglück vor der süditalienischen Küste ist die Anzahl der toten Migranten auf 62 gestiegen. Am Montagmorgen wurden drei weitere Leichen entdeckt, wie Feuerwehrkommandant Roberto Fasano im TV-Sender „RaiNews24“ sagte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Ansa“ wurden die leblosen Körper zum Teil einige Kilometer vom Unglücksort Steccato di Cutro entfernt im Wasser und am Strand gefunden.

Am Sonntag hatten die Behörden zunächst 59 Tote bestätigt; darunter waren nach Angaben der Zeitung „La Repubblica“ gut ein Dutzend Kinder und mehr als 30 Frauen.

Rund 80 Menschen wurden gerettet oder konnten aus eigener Kraft die kalabrische Küste erreichen, nachdem ihr Boot gekentert war. Wie viele Menschen auf dem Holzkutter waren, darüber gibt es weiterhin keine gesicherten Angaben. Dutzende Menschen werden noch vermisst. Am Montag lagen am Strand von Steccato di Cutro zwischen Holzbrettern vereinzelt Kleidungsstücke, Spielsachen und der Kopf einer Kinderpuppe. Ersten Erkenntnissen zufolge waren die Migranten am vorigen Donnerstag in Izmir in der Türkei gestartet, hatten den Süden Griechenlands umfahren und dann Kurs auf Süditalien genommen.

Mutmaßlicher Schlepper festgenommen

Trotz schwieriger Witterungsbedingungen wollen die Helfer weiter nach Opfern und Überlebenden suchen. Mitarbeiter des Roten Kreuzes und der Organisation Ärzte ohne Grenzen kümmern sich um die Überlebenden. Wie ein Polizeivertreter auf Anfrage bestätigte, wurde ein Mann festgenommen, bei dem es sich um den Schlepper handeln soll.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich erschüttert vom „nächsten furchtbaren Schiffbruch im Mittelmeer“, wie er zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf sagte. Er ermahnte die internationale Gemeinschaft zu mehr Anstrengungen. „Wir brauchen sichere, geregelte und legale Routen für Migranten und Flüchtlinge. Solange kriminelle Banden die Migrantenrouten kontrollieren, werden Menschen weiterhin verschwinden.“

Italiens rechte Regierung fordert, Boote mit Migranten und Flüchtlingen schon am Ablegen in Richtung Italien zu hindern. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion