USA: Steiler Anstieg der Sterblichkeitsrate bei den 18- bis 49-Jährigen

Die USA haben ein Problem: Die Sterblichkeitsrate unter jungen Menschen nimmt jährlich zu. Der Grund dafür ist jedoch nicht Corona, dennoch stiegen die Zahlen zuletzt um bis über 70 Prozent.
Titelbild
Immer mehr Menschen sterben in den USA – insbesondere in den südlichen US-Bundesstaaten.
Von 20. Januar 2022

Die Sterblichkeitsrate in den USA stieg im vergangenen Jahr steil an – besonders bei den 18- bis 49-Jährigen. Das geht aus einer Analyse der Daten zu den Sterbeurkunden der US-Gesundheitsbehörde CDC hervor, die die Epoch Times durchführte. 

So starben in den zwölf Monaten von November 2020 bis Oktober 2021 mehr als 40 Prozent mehr Menschen im Alter von 18 bis 49 Jahren als im gleichen Zeitraum 2018/19, also vor der Pandemie. Ähnliche Zahlen berichtete kürzlich eine der größten Lebensversicherungen des Landes. Der CDC liegen derzeit noch keine vollständigen Zahlen für 2021 vor. Die Sterbeurkundendaten seien erst in rund acht Wochen verfügbar.

Indes bestätigten Gesundheitsämter mehrerer US-Bundesstaaten gegenüber der Epoch Times, dass sie diesen steilen Anstieg der Sterblichkeitsrate untersuchen. Dieser sei zudem mehrheitlich nicht auf COVID-19 zurückzuführen.

Anstieg in Südstaaten dramatischer

Der Anstieg der Sterblichkeitsrate bei jungen Erwachsenen und Menschen im mittleren Alter unterschied sich von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr. Der dramatischste Anstieg war im Süden, im Mittleren Westen und an der Westküste der USA zu verzeichnen. In den nordöstlichen Bundesstaaten fiel der Anstieg im Allgemeinen deutlich geringer aus.

So starben in Florida 51 Prozent mehr Menschen als üblich, nur knapp die Hälfte davon sei auf Corona zurückführen. Den höchsten Anstieg verzeichneten Nevada mit 65 Prozent und Washington DC mit 72 Prozent. Während in Nevada immerhin jeder Dritte an oder mit Corona starb, war in Washington kein einziger der zusätzlichen Todesfälle auf Corona zurückzuführen. Rodney Adams, Sprecher des obersten Gesundheitsbüros (OCME) in Washington, teilte Epoch Times mit: „Das OCME verfügt derzeit nicht über einen Epidemiologen (die Stelle ist ausgeschrieben), so dass es derzeit nicht in der Lage ist, die Daten zu analysieren.“

Es gibt aber auch Staaten, wie New Hampshire, in denen die Behörden keinen Anstieg feststellten. Selbst New York, das besonders hart von Corona getroffen wurde, verzeichnete lediglich 29 Prozent mehr Sterbefälle. Davon ein Drittel könnte mit Corona im Zusammenhang stehen. Bisher liegen der CDC jedoch nur Daten zu Menschen vor, die 2021 an solchen Krankheiten wie COVID-19, einer Lungenentzündung oder einer Grippe starben. 

Ein Teil der Übersterblichkeit ist wahrscheinlich auf Überdosen von Drogen zurückzuführen. Nach Schätzungen der CDC starben von Juli 2020 bis Juni 2021 mehr als 101.000 Menschen an Überdosen – 2018/19 waren es im selben Jahreszeitraum rund 72.000 Menschen. Etwa zwei Drittel dieser Todesfälle betraf synthetische Opioide wie Fentanyl, die häufig aus China über Mexiko in die USA geschmuggelt werden.

Sterblichkeit nach Alter aufgeschlüsselt

Der größte Anstieg aller Todesfälle zeigte sich mit 40 Prozent in der Altersgruppe der Erwachsenen unter 50. Der Anteil von „an und mit“ Corona schwankt ebenso wie die Sterblichkeit nach Bundesländern zwischen null und 58 Prozent. Bei den 50- bis 84-Jährigen stieg die Sterblichkeit um mehr als 27 Prozent, was mehr als 470.000 zusätzlichen Todesfällen entspricht. In etwa 77 Prozent der Todesfälle wurde COVID-19 auf der Sterbeurkunde als Ursache oder mitwirkender Faktor angegeben. Das heißt, etwa ein Viertel der Übersterblichkeit hat andere Gründe.

Bei den 85-Jährigen und Älteren stieg die Sterblichkeitsrate um etwa 12 Prozent. Das entspricht etwas mehr als 100.000 zusätzlichen Todesfällen. In dieser Gruppe gab es mehr als 130.000 COVID-bedingte Todesfälle. Diese Übersterblichkeit von November 2020 bis Oktober 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018/19 deutet darauf hin, dass die Todesursache wahrscheinlich Corona-bedingt war.

Wenn man die Jahre 2019 und 2020 vergleicht, so stieg die Sterblichkeit bei den 18- bis 49-Jährigen um etwa 24 Prozent. Dabei hingen weniger als ein Drittel dieser zusätzlichen Todesfälle mit COVID-19 zusammen. Bei 50- bis 84-Jährigen stieg die Sterblichkeit um weniger als 20 Prozent, wobei mehr als 70 Prozent davon auf COVID-19 entfielen. Unter noch Älteren stieg die Sterblichkeitsrate um etwa 16 Prozent, wobei fast neun von zehn Todesfällen davon auf COVID-19 zurückzuführen waren.

Bei den unter 18-Jährigen sank die Sterblichkeit im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um etwa 0,4 Prozent. In den zwölf Monaten bis Oktober 2021 sank sie im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018/19 um 3,3 Prozent.

Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: EXCLUSIVE: States Investigating Surge in Mortality Rate Among 18–49-Year-Olds, Majority Unrelated to COVID-19 (deutsche Bearbeitung von as/ts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion