Kulturstaatsministerin übt scharfe Kritik an Echo-Preisverleihung

Kulturstaatsministerin Monika Grütters kritisierte die Verantwortlichen des Musikpreises. Die Freiheit der Kunst habe "ihre Grenzen da überschritten, wo Holocaust-Opfer verhöhnt werden".
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Wie geht es weiter mit dem Echo? Foto:  Wolfgang Marx/dpa
Epoch Times17. April 2018

Im Skandal um die diesjährige Echo-Preisverleihung hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) die Verantwortlichen des Musikpreises scharf kritisiert.

Die Freiheit der Kunst habe „ihre Grenzen da überschritten, wo Holocaust-Opfer verhöhnt werden“, erklärte Grütters am Dienstag in Berlin.

Dass Songs mit Texten, die menschenverachtende und herabwürdigende Passagen enthalten, von der Musikindustrie ausgezeichnet werden, offenbart die Fragwürdigkeit eines Preises, der nur auf Erfolg an der Kasse setzt“, fügte sie hinzu.

Wie dehnbar der Begriff der Kunst ist werde deutlich, wenn er wie im Fall der Rapper Kollegah und Farid Bang gelten soll – für „eine Ansammlung stumpfer Plattheiten, antisemitischer Ausfälle und frauenfeindlicher Beleidigungen“, erklärte Grütters. Zudem sieht Grütters ein „Versagen“ des Ethikrats.

Der Skandal um den wichtigsten Preis der deutschen Musikindustrie war durch die Preisvergabe an die Rapper Kollegah und Farid Bang ausgelöst worden.

Den beiden Musikern wird vor allem Antisemitismus vorgeworfen. Campino, Sänger der Toten Hosen, griff die beiden im Rahmen der Preisverleihung deshalb scharf an. Musiker wie Marius Müller-Westernhagen kündigten aus Protest die Rückgabe ihrer Echos an. (afp)

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