Bundeswehrverband warnt vor Abzug der Soldaten aus Incirlik

„Vollkommen klar ist, Parlamentarier müssen in die Einsatzgebiete reisen dürfen. Aber Kurzschlussreaktionen sind falsch“, sagte Wüstner im ARD-„Morgenmagazin“.
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Der SPD-Vorsitzende Gabriel schließt einen Verbleib der Bundeswehrsoldaten für den Fall aus, dass das Besuchsverbot für deutsche Abgeordnete bestehen bleibt.Foto: Bundeswehr/Falk Bärwald/dpa
Epoch Times13. Juli 2016

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, hat vor einem Abzug der deutschen Soldaten vom türkischen Stützpunkt Incirlik gewarnt.

Einen solchen Schritt hatten zuletzt mehrere Politiker ins Gespräch gebracht, weil die Türkei ein Besuchsverbot für deutsche Abgeordnete auf der Basis verhängt hat.

„Vollkommen klar ist, Parlamentarier müssen in die Einsatzgebiete reisen dürfen. Aber Kurzschlussreaktionen sind falsch“, sagte Wüstner im ARD-„Morgenmagazin“. Ein Abzug der deutschen Soldaten, die von der Türkei aus beim Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) helfen, würde aus seiner Sicht „extrem schaden“.

„Sicherlich ist Fakt: (Der türkische Staatschef Recep Tayyip) Erdogan hat sich eine Grube gegraben, und man muss jetzt sehen, wie er da wieder ohne Gesichtsverlust rauskommt“, sagte Wüstner weiter. „Die Regierung arbeitet daran.“ Die türkische Regierung ist verärgert, weil der Bundestag im Juni eine Erklärung verabschiedet hatte, in der die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord verurteilt werden.

Vizekanzler Sigmar Gabriel wies daraufhin, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee sei. „Und wenn das Parlament nicht seine Armee besuchen kann, dann kann die Armee nicht da bleiben. Das ist völlig klar“, sagte der SPD-Chef der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch). (dpa)



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