Wie es den Bauern weltweit an die Substanz geht

Der Dokumentarfilm „Ohne Bauern kein Essen – bereit für Insekten auf dem Teller?“ beleuchtet die Hintergründe der weltweit immer restriktiveren Landwirtschaftspolitik und ihre möglichen Konsequenzen für uns alle.
Die von der Regierung geplanten Kürzungen der Agrarsubventionen werden eventuell doch nicht umgesetzt.
Das Symbolbild zeigt einen deutschen Landwirt bei der Feldarbeit. Wie lange wird er sich noch halten können?Foto: Matthias Bein/dpa
Von 9. Januar 2024

Die Landwirtschaft steckt nicht nur in Deutschland in der Krise. Nach Ansicht des US-Präsidenten Joe Biden droht in naher Zukunft eine weltweite Lebensmittelknappheit: Trotz aller Subventionen könnten die Preise noch höher klettern. Gepaart mit der „Klimakrise“ ergeben sich aus Sicht der Mächtigen dieser Welt damit einige Herausforderungen. Denn noch immer über 800 Millionen täglich hungernde Menschen laut UNO-Welthungerbericht sprechen nicht eben für die Effizienz internationaler Politik.

Welche Pläne und Ziele international einflussreiche Organisationen für die nahe Zukunft verfolgen, davon handelt der Dokumentarfilm „No Farmers no Food – Will You Eat the Bugs?“ („Ohne Bauern kein Essen – bereit für Insekten auf dem Teller?“), der im Auftrag der Epoch Times gedreht wurde. Die Doku erzählt auch von den Hintergründen der Nahrungsmittelkrise und vom Überlebenskampf der Landwirte. Epoch-Times-Moderator Roman Balmakov ist dafür um die halbe Welt gereist.

Eine weltweite Agenda wird abgearbeitet

Bereits im Jahr 2000 riefen UN-Vertreter ihre „Agenda 21“ ins Leben, auf der die 2015 verabschiedete „Agenda 2030“ beruht. Die Kernidee: Bis zum Jahr 2030 sollen weltweit 17 bestimmte Ziele für eine globale „nachhaltige“ Entwicklung in die Tat umgesetzt sein.

Die Ziele wurden im englischsprachigen Raum als „Sustainable Development Goals“ (SDG) etabliert. Nach den Worten der Bundesregierung dient die Agenda 2030 als „ein Fahrplan für die Zukunft, mit dem weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglicht und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahrt werden“.

Auch hierzulande sollen also die 17 SDGs mit vielen weiteren Einzelzielen im Rahmen der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ umgesetzt werden, unter anderem einem Ende der Armut, hochwertiger Bildung für jedermann, Geschlechtergleichstellung, ausreichend Trinkwasser oder eben der weltweiten Sicherung der Ernährung.

Insekten als Grundnahrungsmittel der Zukunft

Als eins der wichtigsten Ziele erklärten die Vereinten Nationen (United Nations, UN) das Vorhaben, Insekten demnächst überall zur ernsthaften Option auf dem Teller zu machen. Die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten – weg von Rind, Huhn und Schwein, hin zu Grillen, Ameisen oder Mehlwürmern – könne mithelfen, die „Klimaerwärmung“ zu stoppen und dem Nahrungsmangel abzuhelfen, argumentieren Nationenvertreter in New York.

Insekten als Nahrungsmittel gehören auch zu den „grünen“ Plänen des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, WEF), das vor einigen Jahren strategischer Partner der Vereinten Nationen für die Agenda 2030 wurde.

Bauern in Existenznöten

Die EU verfolgt im Rahmen ihres „Green Deal“ ähnliche Ziele: Alle EU-Mitgliedstaaten sollen bis spätestens 2050 durch eine Reihe von Reformen „Klimaneutralität“ erreicht haben. Neben Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) hatte sich besonders der ehemalige niederländische EU-Kommissionsvize Frans Timmermans seit 2019 im Sinn des „Green Deal“ verdient gemacht. Die großen niederländischen Bauernproteste der vergangenen Jahre fielen in seine Amtszeit. Die niederländischen Landwirte befürchten mit dem politisch ersehnten Tod der Hälfte aller Bauernhöfe auch ihren eigenen Ruin und für die Verbraucher Mangel und steigende Preise.

Die EU und die Regierung in Den Haag verweisen dagegen auf die hohen Stickoxidemissionen, die bei der Düngung von Ackerflächen entstehen. Außerdem brauche es mehr Bauland. Beide Ziele sind umstritten. Innerhalb der EU-Kommission ist seit August 2023 der 57-jährige Slowake Maroš Šefčovič für die Umsetzung des „Green Deal“ zuständig.

Kalifornien setzt auf Wasser als Hebel

Ähnliche Ansätze gibt es auch in Sri Lanka oder in den Vereinigten Staaten. So entwickelte der Bundesstaat Kalifornien insbesondere ein „30 mal 30“-Programm: 30 Prozent der Land- und Wasserflächen sollen offiziell aus Natur- und Tierschutzgründen bis 2030 ganz unter staatlicher Kontrolle stehen – für viele Amerikaner ein Verstoß gegen den auf Individualismus, Eigentum und Freiheit gegründeten „American Way of Life“. Und nicht zuletzt auf die Wasserversorgung.

Auch andere Kritiker befürchten, dass die Umsetzung und Überwachung der „Agenda 2030“ und ähnlicher übernationaler „Nachhaltigkeitsprogramme“ eine umfassende Kontrolle und Beschneidung von Wirtschaftszweigen, Zugangs- und Nutzungsrechten und auch sonst aller möglichen individuellen Freiheiten erforderlich macht, um überhaupt greifen zu können. Das gilt nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Energieerzeugung und vieles mehr.

„Der wahre Feind ist die Menschheit selbst“

Alex Newman, ein preisgekrönter internationaler Journalist, war noch tiefer in die Geschichte der großen globalen Reformideen eingestiegen:

Bevor Klima- und Umweltfragen in den Mittelpunkt rückten, diente der Kalte Krieg als Vorwand für eine starke Bundesregierung. Als der ‚Club of Rome‘ 1991 zusammentrat, markierte der Zusammenbruch der Sowjetunion und der kommunistischen Staaten Osteuropas einen Wendepunkt. Der Club of Rome, dem auch Michail Gorbatschow und prominente Amerikaner wie Al Gore angehörten, erstellte dieses unglaubliche Dokument, in dem sie tatsächlich sagten: ‚Wir brauchen eine neue Rechtfertigung für diesen allmächtigen Staat‘. Und diese lautete: Die Umwelt wird geschädigt und das Klima bedroht uns.“

Und in der Tat heißt es in „Die Erste Globale Revolution“, einem Bericht über die Lage der Welt 20 Jahre nach dem Club-of-Rome-Klassiker „Die Grenzen des Wachstums“ (1972):

Auf der Suche nach einem gemeinsamen Feind, der uns vereinen könnte, kamen wir auf die Idee, dass Umweltverschmutzung, die drohende Erderwärmung, Wasserknappheit, Hungersnöte und Ähnliches dafür in Frage kommen […] Der wahre Feind ist also die Menschheit selbst.“

Von all diesen Entwicklungen und ihren historischen Hintergründen handelt die Doku „Ohne Bauern kein Essen – bereit für Insekten auf dem Teller?“.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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