Davis-Cup-Team hoher Favorit in der Karibik

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Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann und Philipp Kohlschreiber.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times17. September 2015
An eine Blamage beim Tennis-Exoten in der Karibik will der deutsche Davis-Cup-Kapitän erst gar keinen Gedanken verschwenden.

Eine Niederlage in der Dominikanischen Republik und der erste Weltgruppen-Abstieg seit zwölf Jahren sind für Teamchef Michael Kohlmann kein Thema. „Wir müssen das Selbstvertrauen haben, dass wir uns da durchsetzen“, betonte Kohlmann vor dem Relegationsspiel ab Freitag in Santo Domingo.

Der Verbleib unter den 16 Top-Nationen der Welt ist Pflicht für das Team mit Philipp Kohlschreiber, Neuling Dustin Brown, Benjamin Becker und Doppel-Spezialist Philipp Petzschner. Die Chance auf den erstmaligen Aufstieg ist für die Gastgeber um Spitzenmann Victor Estrella Burgos dagegen der größte Moment in der Tennis-Geschichte des auch bei Deutschen beliebten Urlaubslandes. „Wenn wir gewinnen, wird in der Dominikanischen Republik einen Monat lang gefeiert“, versprach der Weltranglisten-57. Estrella Burgos lachend.

Ob der 35-Jährige im 3700 Zuschauer fassenden Centro Nacional de Tenis im Parque del Este der Hauptstadt auf Debütant Brown oder Routinier Becker trifft, wollte Kohlmann erst bei der Auslosung bekanntgeben. Kohlschreiber ist am ersten Tag haushoher Favorit gegen den Weltranglisten-200. José Hernandez-Fernandez. Kohlschreiber und Petzschner werden im Doppel gegen die beiden mit Abstand Besten der Hausherren erwartet.

Die Dominikaner verdienten sich ihre große Chance mit dem 3:2-Heimsieg über Ecuador, bei dem Estrella Burgos alles gewann. In dem kleinen Stadion in der Ost-Hälfte der Millionenstadt Santo Domingo, nicht weit entfernt vom pompösen Grabmal für Christoph Kolumbus, erwartet die DTB-Auswahl neben Temperaturen über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ein fanatisches Publikum, wie Estrella Burgos ankündigte. Er schied zwar bei den US Open in der ersten Runde aus, doch das hat jetzt nicht mehr viel zu bedeuten.

„Man kann davon ausgehen, dass er vor heimischem Publikum an die Top-Leistung herangehen und schwer zu schlagen sein wird“, sagte Kohlmann, dessen Schützlinge wegen teils heftigen Regens nicht trainieren konnten. Hernandez-Fernandez sei zwar kein Weltklassespieler, aber: „200 steht man nicht, weil man einen Schläger halten kann.“ Im Davis Cup könne sogar die Nummer 300 der Welt einen wesentlich besser eingestuften Spieler mal besiegen, sagte der daheim seit fünf Jahren ungeschlagene Estrella Burgos.

Auch Kohlschreiber warnte eindringlich vor den Unberechenbarkeiten des Mannschaftswettbewerbs. „Man sollte den Gegner nie unterschätzen“, betonte die deutsche Nummer eins, zumal in Talent Alexander Zverev der neben Kohlschreiber beste deutsche Spieler der bisherigen Saison erkrankt fehlt. Sollte sich der Augsburger wie vor zwei Jahren in Argentinien verletzen, könnte der Trip an die Südküste der Insel Hispaniola plötzlich eine ganz andere Dynamik bekommen.

Den dritten Abstieg nach 1982 und 2003 können sich trotz der womöglich schwierigen Umstände aber auch einstige Davis-Cup-Helden wie Boris Becker und der frühere Kapitän und jetzige Berater Niki Pilic nicht vorstellen. Zudem sind die deutschen Relegations-Experten seit dem Wiederaufstieg 2005 in fünf Playoff-Partien unbesiegt.

(dpa)

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