Der Tag vor der FIFA-Wahl: Das passiert heute in Zürich

In Zürich wollen die fünf Kandidaten um die Favoriten Gianni Infantino und Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa bei den derzeit stimmberechtigten 207 Mitgliedsländern des Fußball-Weltverbands am Donnerstag letzte Überzeugungsarbeit leisten.
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Letzte Arbeiten vor dem Beginn des FIFA-Kongresses in Zürich.Foto: Ennio Leanza/dpa
Epoch Times25. Februar 2016
Der Wahlkampf um die Nachfolge von FIFA-Chef Joseph Blatter ist auf der Zielgeraden.

In Zürich wollen die fünf Kandidaten um die Favoriten Gianni Infantino und Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa bei den derzeit stimmberechtigten 207 Mitgliedsländern des Fußball-Weltverbands am Donnerstag letzte Überzeugungsarbeit leisten.

Traditionell ist der Tag vor einem FIFA-Kongress der Tag der Konföderationen. In Sitzungen werden Ziele definiert und Strategien der Kontinentalverbände besprochen. Doch auch die Fußball-Diplomatie in Hotellobbys hat Hochkonjunktur.

DIE UEFA:

Das Treffen der europäischen Fußball-Verbände ist Zeichen für die schwierige Lage des Kontinentalverbandes. Eigentlich sollten bei dem außerordentlichen Kongress die Grundlagen für die Wahl eines neuen Präsidenten im Mai in Budapest gelegt werden. Doch die UEFA-Führung legte sich fest: Erst wenn der gesperrte Chef Michel Platini seine Sperre in allen Instanzen durchlaufen hat, könne über die Kür eines Nachfolgers nachgedacht werden. Das kann aber noch lange dauern.

Der Franzose kündigte in seiner Enttäuschung über die von der FIFA-Berufungskommission nur um zwei auf sechs Jahre reduzierte Sperre eine Beschwerde bei allen denkbaren Institutionen an. Das Treffen am Donnerstag dient somit vor allem FIFA-Kandidat Gianni Infantino. Vor seiner Heim-Konföderation kann er sich richtig in Szene setzen.

DIE ANDEREN KONFÖDERATIONEN:

Auch die Verbände des krisengeschüttelten CONCACAF aus Nord- und Mittelamerika haben viel zu diskutieren und veranstalten einen außerordentlichen Kongress. Andere Verbände wie die elf Mitglieder der Konföderation Ozeaniens wollen lieber zuhören: Je eine Stunde sollen alle fünf Präsidentschaftskandidaten ihre Vorstellung präsentieren und Fragen beantworten. Wer gewinnen will, sollte dies ernst nehmen: Elf Stimmen vom anderen Ende der Fußball-Welt könnten den Ausschlag geben. Einziger Fußball-Kontinent ohne Last-Minute-Sitzung ist Asien. Die Konföderation von Mitfavorit Scheich Salman traf sich erst kürzlich in Kuala Lumpur zu einem Meeting.

DIE CAUSA BLATTER/PLATINI:

Gut zwei Autostunden südwestlich von Zürich, in Lausanne am Genfer See, dürfte am Donnerstag Post der Anwälte von Blatter und Platini eingehen. Beim Internationalen Sportgerichtshof CAS will das gesperrte Funktionärs-Duo so schnell wie möglich den auf je sechs Jahre reduzierten Bann weiter anfechten. Für Blatter geht es dabei um Stunden. Nur wenn der CAS ein Ad-hoc-Urteil fällt, besteht noch die theoretische Aussicht, dass er sensationell doch am Kongress teilnehmen kann. Der Wunsch des Schweizers ist aber unrealistisch. Ein solches Urteil wäre ein sportpolitisches Erdbeben.

(dpa)


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