Münchner «Müssen besser sein» – Krupp stolz auf Eisbären

Der EHC Red Bull München verliert das erste Finalspiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Den druckvollen Eisbären aus Berlin gelingt der Auswärtscoup. Die Zweikämpfe entscheiden. Das nächste Duell steigt in der Hauptstadt. Die Serie hat Krimipotenzial.
Titelbild
Die Berliner Spieler umarmen sich nach dem Sieg über München zum Auftakt der Final-Playoffs.Foto: Tobias Hse/dpa
Epoch Times14. April 2018

Don Jackson musste etwas schmunzeln. Sieben deutsche Meisterschaften hat der Erfolgstrainer von Titelverteidiger EHC Red Bull München schon gewonnen. Da konnte ihn die Startniederlage in den Final-Playoffs gegen seinen langjährigen Verein Eisbären Berlin wirklich nicht beunruhigen.

Ob das 3:4 am Freitag in eigener Halle also das Selbstbewusstsein seiner Mannschaft beeinflussen werde, wurde der 61-Jährige gefragt. „Ich denke nicht“, sagte der tiefenentspannte Jackson bei der Pressekonferenz. „Wir müssen uns einfach gut vorbereiten und das nächste Spiel gewinnen.“

Die 6142 Zuschauer bekamen ein packendes erstes von maximal sieben Finalspielen geboten. In einem temporeichen Kräftemessen der beiden besten Hauptrundenteams in der Deutschen Eishockey Liga liefen die Münchner permanent einem Rückstand hinterher. Jamison MacQueen (2. Minute), Sean Backman (15.), James Sheppard (25.) und Louis-Marc Aubry (55.) bescherten den hochkonzentrierten Berlinern einen Start nach Maß. Jonathan Matsumoto (12.), Brooks Macek (28.) und Keith Aucoin (60.) konnten für die Münchner jeweils nur verkürzen.

„Das war ein schnelles Eishockeyspiel, beide Mannschaften haben ein hohes Tempo vorgelegt. Es ging hoch und runter, mit Torchancen auf beiden Seiten“, befand Berlins Trainer Uwe Krupp. „Es war ein qualitativ gutes Spiel. Ich bin stolz auf die Jungs, dass wir nach München gekommen sind und das erste Spiel gewinnen konnten.“

Die Bayern hatten mit dem frühen Attackieren der Berliner erhebliche Probleme. „Wir sind aus dem ersten Drittel nicht so rausgekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir hatten Schwierigkeiten beim Aufbau. Gegen Ende waren wir dann das bessere Team, sind aber zu spät aufgewacht“, resümierte EHC-Verteidiger Yannic Seidenberg nach dem „bitteren“ Auftakt. Schneller müsse sein Team künftig spielen.

„Die Zweikämpfe vor dem Tor waren der Unterschied, da haben wir schlechte Entscheidungen getroffen“, bemängelte Jackson, der Berlin zwischen 2008 und 2013 zu fünf Meisterschaften geführt hatte. Auf der Jagd nach seiner dritten Meisterschaft am Stück mit dem EHC steht für ihn vor dem Gastspiel am Sonntag in der Hauptstadt fest: „Wir müssen besser sein.“

Überbewerten wollten das erste Spiel weder Berliner noch Münchner. „Es ist eine lange Serie, beide Mannschaften müssen viermal gewinnen. Das wichtigste ist, das man es schnell abhakt, nach Niederlagen den Kopf nicht zu tief hängen lässt, nach Siegen nicht zu euphorisch ist. Wir wissen, was wir können“, versicherte Seidenberg. Für Krupp war es auch nicht mehr als ein Auftakt mit Krimipotenzial. „Das einzig Nennenswerte ist, dass München uns in der Serie immer noch viermal schlagen muss, um Meister zu werden“, erklärte der 52-Jährige.

Der Münchner Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser bemängelte bei seinem Team, dass der „letzte Push zu spät“ kam. Für einen Schub kann sicher Steven Pinizzotto sorgen. Der Stürmer war nach seinem brutalen Foul im ersten Halbfinale gegen Matthias Plachta von den Adlern Mannheim für fünf Spiele gesperrt worden. Die Strafe ist nun verbüßt. „Er ist ein guter Spieler“, sagte Krupp, „er wird eine starke Mannschaft nochmal stärker machen.“ (dpa)



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