Winter Game als Impuls – Eishockey-Derby in Hoffenheim

Nürnberg, Düsseldorf, nun Sinsheim: Zum dritten Mal gibt es am Samstag ein DEL-Winter-Game, ein Eishockey-Ligaspiel unter freiem Himmel. Spielort ist die Sinsheimer Fußball-Arena. Schwenningen und Mannheim stehen sich gegenüber, profitieren soll die gesamte DEL.
Titelbild
2015 fand das Winter Game in der Esprit Arena in Düsseldorf statt. 2017 wird das Freiluft-Spektakel in Sinsheim ausgetragen.Foto: Kevin Kurek/dpa
Epoch Times6. Januar 2017

Ein Eishockey-Spiel unter freiem Himmel vergleicht manch gestander Profi mit einer Reise zurück in die Vergangenheit.

„Ich hatte das Gefühl, wieder ein Kind zu sein und auf einem Weiher zu spielen. Es war ein einmaliges Erlebnis“, erinnerte sich Nationaltorhüter Dennis Endras an eine Partie vor sechs Jahren in Finnland zurück. Am Samstag ist der Goalie der Adler Mannheim wieder bei einem Freiluft-Spektakel dabei. Das 3. DEL-Winter-Game soll allerdings nicht nur eine außergewöhnliche Atmosphäre schaffen, sondern dem deutschen Eishockey einen Popularitätsschub verleihen.

In Sinsheim, im Fußball-Stadion des in dieser Spielzeit bislang so erfolgreichen Bundesligisten 1899 Hoffenheim, kommt es an diesem Samstag (17.00 Uhr/telekomeishockey.de/Sport1) zum baden-württembergischen Derby: Die Schwenninger Wild Wings treffen in einer regulären Partie der Deutschen Eishockey Liga auf die Adler Mannheim. Gehofft wird auf 26 500 Zuschauer und eine damit ausverkaufte Arena.

Knapp zwei Monate vor dem Playoff-Start soll das Eishockey-Fest schon in der Hauptrunde für einen Saisonhöhepunkt sorgen. „Gerade in der Fußball-Pause versuchen wir, in die Bresche zu schlagen, und mehr als die Hardcore-Fans zu erreichen“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. „Es geht darum, dass man es in alle Zielgruppen trägt.“

Eine europäische Rekordkulisse für ein Liga-Spiel wird das Winter Game der DEL diesmal allerdings nicht bescheren. Die ersten beiden Auflagen des Spektakels hatten sich gegenseitig überboten. Diesmal ist die Arena in Sinsheim dafür zu klein. In Nürnberg vor vier Jahren strömten 50 000 Zuschauer ins Stadion, 2015 wurde die Marke mit 51 125 Besuchern in Düsseldorf noch einmal getoppt. „Wir würden uns zu Tode reiten, wenn wir immer wieder versuchen würden, den Zuschauerrekord zu brechen“, sagte Tripcke. Und mit einem Zwei-Jahres-Turnus solle das Winter Game etwas Besonderes bleiben. „Auch, um die Idee nicht abzunutzen. Die Story muss stimmen.“

Ebenso wie beim Hockey-Halleluja des EHC Red Bull München. Für den besonderen Reiz zog der Club zu Beginn des Jahres wie im Vorjahr in die 10 000 Zuschauer fassende Olympiahalle um. Auch das ist ein Mittel, um mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Damit an diesem Samstag die „Story“ passt, nahmen die Adler laut Mannheims Geschäftsführer Daniel Hopp Kosten in Höhe von mehr als einer Million Euro in Kauf. „Drauflegen wollen wir nicht“, stellte Hopp klar. „Wir wollen einen Gewinn erzielen.“

Nach dem 1:1 von 1899 Hoffenheim gegen Werder Bremen am 21. Dezember wurde die Rhein-Neckar-Arena übernommen und aufwendig umgebaut. In ein stundenlanges Rahmenprogramm mit einem Auftritt der Rockband Guano Apes wird das Spiel jetzt eingebettet. Unter dem Motto „The Good Old Hockey Game“ haben sich die Veranstalter ein Retro-Design ausgedacht, das an einen zugefrorenen See erinnern soll. „Eishockey wird zu seinen Wurzeln zurückgeführt. Die Arena wird aussehen, wie Eishockey vor 50, 60 Jahre ausgesehen hat“, versprach Hopp.

Nationaltorhüter Endras war auch schon beim WM-Eröffnungsspiel 2010 auf Schalke vor mehr als 77 000 Zuschauern dabei. Sein Teamkollege Matthias Plachta betonte: „Es ist ein Riesending. Nicht jeder Spieler kann von sich behaupten, an so einem Event teilgenommen zu haben.“ Mit den erwarteten Minusgraden sollte auch das Wetter dazu passen. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion