Appell von 50 Unternehmen: Transformationskommission zur Klimaneutralität gefordert

Die Deutsche Telekom, der Energiekonzern e.on, Ikea Deutschland, Miele, Otto und Puma, Thyssenkrupp oder Wacker Chemie: Unternehmen aus Deutschland vermissen ein wirtschaftspolitisches Leitbild. Der Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft dürfe nicht behindert werden.
Trotz kräftigem Zubau der Windkraft in Deutschland ist die monatlich eingespeiste Strommenge nahezu konstant.
Unternehmen aus Deutschland vermissen ein wirtschaftspolitisches Leitbild.Foto: iStock
Epoch Times28. Januar 2024

Über 50 deutsche Unternehmen haben sich heute in einem gemeinsamen Appell auf Initiative der Stiftung KlimaWirtschaft an die Politik gewendet. In dem Papier mit dem Titel „Die Transformation als Jahrhundertprojekt” bekennen sich die Unternehmen zum Standort Deutschland und den Klimazielen. Gleichzeitig betont der Aufruf, dass rechtsextreme Kräfte die Demokratie und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands bedrohen.

Zu den Unterzeichnern gehören etwa die Deutsche Telekom, Rossmann, dm, EnBW, e.on, IKEA, Hugo Boss, Otto Group, Miele, Puma, Salzgitter, Strabag, thyssenkrupp, vaude, Wacker und andere.

In dem Appell „Die Transformation als Jahrhundertprojekt“ heißt es, das wirtschaftliche Überleben des Standorts Deutschland hänge auch davon ab, „ob wir das Ziel der Klimaneutralität erreichen“.

Nötig sei daher ein Schulterschluss der demokratischen Parteien, „der langfristige Transformationsprozesse und Investitionsentscheidungen der Wirtschaft ermöglichen muss“. Initiiert hat den gemeinsamen Brief die Stiftung KlimaWirtschaft (früher unter dem Namen 2° bekannt).

Wettbewerbsfähige Energiepreise und Weiterentwicklung der Schuldenbremse

Benötigt werde ein wirtschaftspolitisches Leitbild, das einen Rahmen für Unternehmertum in einem klimaneutralen Deutschland setzt, heißt es in dem Appell der Unternehmen weiter. Sie fordern die Bundesregierung auf, eine Transformationskommission einzuberufen.

Zu ihren Forderungen gehören wettbewerbsfähige Energiepreise und eine Weiterentwicklung der Schuldenbremse sowie eine vollumfänglich digitalisierte Verwaltung.

Außerdem benötige die Wirtschaft einen Transformations- und Energiekonsens aller demokratischer Parteien, mehr staatliche und private Investitionen in die Klimaneutralität und einen sozialverträglichen Hochlauf grüner Märkte.

Die Chefin der Stiftung KlimaWirtschaft, Sabine Nallinger, erklärte: „Die Vielzahl und Breite der beteiligten Unternehmen, die sich für die Transformation und klar gegen rechtsextreme Parolen positionieren, sind ein entschiedenes Signal für die Reformbereitschaft und den Optimismus Deutschlands in dieser herausfordernden Zeit.“

Die Politik müsse jetzt klare Perspektiven für den klimaneutralen Standort Deutschland aufzeigen, staatliche Investitionen verlässlich und langfristig gestalten und Planungssicherheit für Infrastruktur und Energiepreise gewährleisten. „So schaffen wir neue Wachstumsperspektiven und halten rechtsextreme politische Ränder klein.“

Deutschland verfüge über alle Möglichkeiten, in der globalen Transformation eine entscheidende Rolle zu spielen. „Vor uns liegen große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir alle mitnehmen.”

Kritische Phase für die Energiewende

Andreas Schell, Vorsitzender des Vorstands der EnBW, erklärt angesichts des Appells: „die Energiewende befindet sich in einer kritischen Phase“. Das Projekt biete große Chancen für Innovationen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze. EnBW gehe mit hohen Investitionen in Vorleistung, benötige aber eine koordinierte Planung und einen klaren Förderrahmen.

Zudem sollte sichergestellt werden, dass private Investoren weiter ihr Geld in die Energiewende stecken. „Die Menschen sind dabei der wichtigste Erfolgsfaktor. Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede helfende Hand, um die Transformation zu meistern.“

Offenheit und Vielfalt machten uns dynamischer und leistungsfähiger, Migration könne helfen, den Fachkräftemangel zu überwinden. „Als EnBW stellen wir uns daher entschieden gegen Hass und Gewalt, gegen extreme und ausgrenzende Ansichten.“

Die Unterzeichner

Die Stiftung war 2011 unter dem Namen 2° gegründet worden und hatte sich 2021 umbenannt. Ihr Ziel sind die Förderung des Klimaschutzes sowie die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Den Appell haben folgende Unternehmen unterzeichnet:

Alfred Ritter GmbH & Co. KG | Alterric GmbH | Augustinum gGmbH | Aurubis AG | Bau-Fritz GmbH & Co. KG | Bausparkasse Schwäbisch Hall AG | Bilfinger SE | BNP Paribas Deutschland | DAIKIN Airconditioning Germany GmbH | DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG | Deutsche Telekom AG | Dirk Rossmann GmbH | dm-drogerie markt GmbH + Co. KG | EnBW Energie Baden-Württemberg AG | Encavis AG | Encory GmbH | Enpal B.V. | E.ON SE | Eppendorf SE | EWE AG | Fraport AG | GLS Gemeinschaftsbank eG | GOLDBECK GmbH | Heidelberg Materials AG | Hermes Germany GmbH | HOFFMANN + VOSS GmbH | HUGO BOSS AG | IKEA Holding Deutschland GmbH & Co. KG | Interseroh+ GmbH | naturstrom AG | Meyer Burger Technology AG | Miele & Cie. KG | Otto Group | OTTO FUCHS KG | Papier- u. Kartonfabrik Varel GmbH & CO. KG | Phoenix Contact GmbH & Co. KG | PUMA GmbH | Salzgitter AG | Schüco International KG | Schwanhäußer Industrie Holding GmbH & Co.KG | SMA Solar Technology AG | Stadtwerke München GmbH | Strabag SE | Ströer SE & Co. KGaA | Sunfire GmbH | TeamBank AG | thermondo GmbH | thyssenkrupp Steel Europe AG | Triodos Bank N.V. Deutschland | Union Asset Management Holding AG | VAUDE Sport GmbH & Co. KG | VR Payment GmbH | VTG GmbH | Wacker Chemie AG | ZINQ GmbH & Co. KG. (afp/red)



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