Norwegischer Staatsfonds will Aktien von Unternehmen in Golfstaaten verkaufen

Menschenrechtsverletzungen und „autoritäre Regierungssysteme“: Norwegens Pensionsfond orientiert sich um. Er wird Aktien von elf Unternehmen verkaufen.
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An der Frankfurter Börse.Foto: Über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Dezember 2023

Wegen „nicht akzeptierbar hoher Risiken von Menschenrechtsverletzungen“ und Widerständen gegen die Abkehr von fossilen Energien will der norwegische Pensionsfonds KLP die Aktien von elf Unternehmen in den Golfstaaten aus seinem Portfolio verkaufen.

Es gehe um staatliche Unternehmen in der Telekommunikations- und Immobilienbranche sowie um den saudi-arabischen Energieriesen Saudi Aramco, teilte KLP am Donnerstag mit.

Es geht um rund 13,5 Millionen Euro

Hauptgrund für den Ausschluss der Aktien sei, dass die Golfstaaten auch weiterhin „autoritäre Regierungssysteme“ hätten, die Meinungsfreiheit und politische Rechte einschränkten, darunter Kritiker und Menschenrechtsaktivisten, erklärte KLP.

Die Aktien von Saudi Aramco verkaufe der Fonds, weil der Konzern keinen Plan für die Abkehr von fossilen Energien habe. Der Ölkonzern ist zu 90 Prozent im Staatsbesitz.

KLP werde sich so von Aktien im Wert von insgesamt rund 13,5 Millionen Euro trennen, erklärte der Fonds. Im Jahr 2022 hatte er nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Anteile an russischen Unternehmen verkauft, im Jahr 2021 Anteile an Firmen mit Verbindung zu israelischen Siedlungen im Westjordanland.

Finanzierung des Sozialstaats Norwegens

Seit den 90er Jahren legt der Staatsfonds einen Teil von Norwegens Öl-Einnahmen für künftige Generationen an. 2017 hatte der Fonds erstmals die symbolträchtige Marke von einer Billion Dollar erreicht. Das verwaltete Vermögen belief sich im Dezember 2022 auf 12,429 Billionen norwegische Kronen, ungefähr 1,105 Billionen Euro.

Im ersten Halbjahr 2023 konnte der Staatsfonds einen Milliardengewinn von 130 Milliarden Euro machen. Nun liegt sein Gesamtwert wieder bei 1,3 Billionen Euro. Damit glich der Fonds binnen sechs Monaten den großen Verlust von 2022 aus, damals sackte er um 140 Milliarden Euro ab.

Aufgabe des Staatsfonds ist es, die Ausgaben des norwegischen Sozialstaats für künftige Generationen zu finanzieren. Weltweit beteiligt sich der Fonds an mehr als 9.300 Unternehmen, er besitzt 1,5 Prozent aller börsennotierten Aktien.(afp/red)



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