Nahtoderfahrung: Frau vergibt ihrem Vater, der sie missbraucht hatte

Eine Frau aus den USA „starb“ nur für wenige Sekunden. Was sie während dieser Zeit erlebte, veränderte sie für immer.
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Während ihrer Nahtoderfahrung fand Angela Harris Liebe und Vergebung.(Symbolfoto)Foto: fizkes/iStock
Von und 21. Januar 2024

Während einer Kipptischuntersuchung (spezielles Verfahren in der Humanmedizin) erlitt Angela Harris aus den USA einen 30-sekündigen Herzstillstand. Das war genug Zeit für eine tiefgreifende Nahtoderfahrung (NTE), bei der sie ihren Körper verließ. 

Sie sah zuerst, wie eine Krankenschwester und ein Arzt daran arbeiteten, sie wiederzubeleben. Dann sah sie das Leben nach dem Tod und blickte auch auf ihr eigenes Leben zurück. Diese Erfahrung veränderte sie für immer.

Der Lebensrückblick ist etwas, von dem Personen, die eine NTE haben, häufig berichten. In einem Video sprach auch Harris von ihren Erfahrungen. Die gemeinnützige Organisation International Association for Near-Death Studies, die sich mit Nahtodstudien befasst, veröffentlichte das Video im Jahr 2023.

Das Leben aus der Perspektive ihres Vaters erleben

Harris sah während ihrer NTE, dass es andere Versionen von ihr selbst in anderen Dimensionen gab. Sie waren ein Teil von ihr und teilten ihre Erfahrungen, waren aber auch von ihr getrennt. Sie sah, was ihrer Meinung nach der Lebensplan war, den sie vor ihrer Geburt für sich selbst gewählt hatte.

Einer der schwierigsten Teile ihrer Erfahrung betraf ihren Vater. Er hatte sie als Kind sexuell missbraucht. Während ihrer NTE schien sie die Dinge aus seiner Perspektive zu sehen. Sie erlebte, wie es war, er zu sein.

„Ich erfuhr, dass auch er als Kind auf die gleiche Weise missbraucht worden war“, erinnerte sie sich. „Er wusste zwar, dass es inakzeptabel war – ich konnte das in ihm spüren –, aber es war in seine Erwartungen an seine Rolle als Vater eingebaut.“ Ein „tobender Kampf“ sei in ihm vorgegangen und sie hätte all diese verwirrenden Emotionen mit ihm gespürt, so Harris weiter.

Sie erinnerte sich auch daran, dass sie ihn schon vor ihrer Geburt als ihren Vater gewählt hatte. Dabei wusste sie, dass er sie missbrauchen würde. Trotzdem traf sie ihre Wahl, weil sie ihm helfen wollte, das zu überwinden, womit er mehrere Leben lang zu kämpfen hatte. Ihr zufolge konnte sie die Zusammenhänge nicht nur eines Lebens, sondern vieler Leben sehen.

„Wir hatten einen Plan“, erzählte Harris. „Ich erinnerte mich daran, dass ich vorhatte, ihm mehr meine Meinung zu sagen, als ich es tat.“ Sie wollte ihn mehr dazu ermutigen, „sein wahres, liebevolles Ich“ zu sein.

„Es dauerte zwar länger als geplant, aber als ich schließlich den Mund aufmachte, änderte sich sein Verhalten grundlegend“, meinte sie. „Mein Vater ist nicht böse. Er ist nicht mit einer bösen Absicht hierher gekommen.“

Gefühl des Einsseins und der Verbindung mit dem Schöpfer

Sie habe in diesem Leben und in früheren Leben viele andere Erfahrungen gemacht, so Harris weiter. Dabei habe sie sie alle gespürt, nicht nur aus ihrer eigenen Perspektive, sondern auch aus der Perspektive anderer.

Sie habe zwar Fehler begangen, aber auch erkannt, dass sie deswegen nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen sollte. Sie war beim Lernen. „Es war, als ob ich die Erfahrungen aus all meinen Leben zusammengelegt hätte“, sagte Harris.

Obwohl sie während ihres Lebensrückblicks Frustration und Scham empfand, habe niemand sie verurteilt. Sie habe als Antwort auf ihre Gefühle nur Liebe gespürt, erzählte Harris sichtlich bewegt. Sie beschrieb ein Gefühl des Einsseins und der Verbindung mit der Quelle, mit dem Schöpfer.

„Wie eine einzelne Zelle eines menschlichen Körpers sind wir eins“, so Harris. Sie hatte das Gefühl, dass wir alle von einer Quelle, von Gott kämen.

Das Gefühl, nach Hause zu kommen

Sie hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen. Dies ist eine übliche Erfahrung unter Menschen, die eine NTE machen. Harris‘ Worten nach sei sie auf der anderen Seite von ihrer verstorbenen Schwiegermutter und ihren Großeltern begrüßt worden. Sie spürte eine Liebe, die „alles durchdringt“.

Sie spürte keine Schmerzen. Vor ihrer Nahtoderfahrung hatte Harris lange Zeit Schmerzen gehabt. Der Test, der sie in einen medizinischen Notfall stürzte, war einer der diagnostischen Tests, die die Ärzte durchführten, um herauszufinden, was mit ihr los war.

Es handelte sich um eine Kipptischuntersuchung, bei der ein Patient an eine Liege geschnallt wird. Dann bringt man den Tisch aus der waagerechten Position langsam fast in die Senkrechte. Damit soll getestet werden, wie der Blutdruck und die Herzfrequenz des Patienten auf das Kippen reagieren. Es ist zwar selten, aber es ist bekannt, dass es während eines Kipptischtests zu einem Herzstillstand kommen kann. Genau das passierte Harris.

Als sie ihren Körper verließ, trat sie zunächst in eine „samtschwarze Leere“ ein. Dabei stellte sie fest, dass ihre Schmerzen verschwunden waren. „In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst, wie lange ich Schmerzen gehabt hatte“, sagte sie.

Über den Himmel sagte sie: „Von dort stamme ich wirklich her. Er ist realer als alles, was wir hier erleben können. Das Leben hier ist wie ein Traum.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Woman Finds Forgiveness for Father Who Abused Her: Near-Death Experience“ (redaktionelle Bearbeitung as).



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