US-Studie: COVID-19, Impfung und Herzerkrankungen – ein alarmierender Zusammenhang

Sowohl COVID-Infektionen als auch die COVID-Impfung werden mit einem erhöhten Herzerkrankungsrisiko in Verbindung gebracht. Kommt es zu einer möglichen „Epidemie" von Herzkrankheiten?
Titelbild
Ein Mann mit Herzschmerzen. Seit der COVID-Pandemie stieg die Anzahl von Herzerkrankungen stark an.Foto: iStock
Von 8. Oktober 2023

Die Nachwehen der COVID-19-Pandemie könnten noch jahrelang auf eine unerwartete Art und Weise zu spüren sein – durch den Anstieg von Herzerkrankungen, die unbehandelt zu Herzversagen führen können.

Etwa jeder fünfte positiv auf COVID-19 getestete Patient erkrankte an einer neu auftretenden, akuten Entzündung des Herzmuskels, der sogenannten Myokarditis. Das zeigen neue Forschungsergebnisse der University of South Florida. In der Studie wurde nicht zwischen geimpften und nicht geimpften Patienten unterschieden.

COVID-19-Zusammenhang mit Herzerkrankungen bei jungen Menschen

In der im September veröffentlichten retrospektiven Studie wurden über 8.000 Patienten im Alter von 18 Jahren und älter untersucht. Alle wiesen einen positiven COVID-19-Test auf. Die Untersuchung fand in mehreren Krankenhäusern statt.

Sie stellten die Myokarditis aufgrund von Tests auf erhöhte Werte von Troponin-T (TnT) und Brain Natriuretic Peptide (BNP) fest – beides Indikatoren für Herzschäden.

Von den 8.162 mittels PCR bestätigten COVID-19-Patienten vom 1. Januar bis zum 14. Mai 2020 entwickelten 20,1 Prozent (1.643 Personen) nach der Infektion eine akute Myokarditis. Sie unterlagen einem deutlich höheren Risiko, beatmet werden zu müssen und zu sterben, als Patienten ohne Myokarditis. „Myokarditis ist eine ernste und potenziell tödliche Komplikation von COVID-19“, schlussfolgerten die Autoren.

Obwohl viele Patienten schon Bluthochdruck und chronische Herzerkrankungen aufwiesen, schien Myokarditis eine neue Komplikation der COVID-19-Infektion im Speziellen darzustellen. Eine bereits vorliegende Herzschwäche namens Kardiomyopathie – diese macht das Herz beim Pumpen von Blut weniger leistungsfähig – hat bei Krankenhauspatienten das Sterberisiko nahezu verdoppelt.

Andere Studien stützen diese Erkenntnisse. Zum Beispiel eine vom Smidt Heart Institute des Cedars-Sinai-Krankenhauses in Los Angeles. Diese verzeichnete Anstiege in Herzinfarkt-Todesfällen, die mit COVID-19-Infektionen einhergingen. Bemerkenswerterweise zeigte sich der Anstieg am größten bei jüngeren Erwachsenen im Alter von 25 bis 44 Jahren – einer unerwarteten Hochrisikogruppe.

Im zweiten Pandemiejahr hatte die Sterblichkeit durch Herzinfarkte zugenommen:

  • Um 29,9 Prozent bei Erwachsenen im Alter von 25 bis 44 Jahren.
  • Um 19,6 Prozent bei Erwachsenen im Alter von 45 bis 64 Jahren.
  • Um 13,7 Prozent bei Erwachsenen im Alter von 65 Jahren und älter

Zelluläre Veränderungen können zu Herzversagen führen

Forscher der Columbia University in New York untersuchten Herzgewebe von COVID-19-Patienten. Sie entdeckten dabei besorgniserregende zelluläre Veränderungen. Dazu zählen Probleme mit Calciumsignalen, oxidativer Stress und Zelltod.

Calcium spielt eine entscheidende Rolle für die Kontraktionen des Herzens. COVID-19 stört die Calciumkanäle in den Herzzellen. Das kann Herzrhythmusstörungen oder Herzversagen auslösen.

Analysen von Mausmodellen offenbarten weitere COVID-19-verursachte Schäden. Dazu gehören das Eindringen von Immunzellen, Blutgerinnseln und Kollagenablagerungen, die auf eine Herzverletzung hindeuten. Zudem wurden Proteinveränderungen beobachtet, die denen in COVID-19-infizierten menschlichen Herzproben ähneln.

Vorbeugung von Krankenhausaufenthalten

Dr. Sharon Nachman erklärte, was diese Erkenntnisse für die meisten Menschen bedeuten, die sich um Langzeitfolgen von COVID-19 sorgen. Sie ist Leiterin der Abteilung für pädiatrische Infektionskrankheiten am New Yorker Stony Brook Children’s Hospital.

„In dieser Studie wurde speziell die Herzentzündung zum Zeitpunkt der akuten COVID-Erkrankung untersucht, d. h. wenn die Betroffenen mit einer neu aufgetretenen COVID-Erkrankung ins Krankenhaus kamen und krank waren“, sagte Dr. Nachman. Laut Dr. Nachman würden diese Ergebnisse zeigen, dass das Vorbeugen von COVID-Krankenhausaufenthalten auch die daraus resultierende Herzentzündung und somit schwerere Verläufe von COVID verhindert hätte.

Eine im März 2022 veröffentlichte Forschung mit fast 900 Patienten präsentierte effektive Hausmittel, die das Risiko einer Krankenhauseinweisung reduzieren. Maßnahmen, die sich sowohl gegen eine COVID-19-Infektion als auch gegen eine Krankenhausaufnahme als schützend erwiesen, umfassten körperliche Betätigung und Ernährungsumstellungen, jedoch nicht das Inhalieren von Dampf oder Kräuterbäder.

Laut Dr. Nachman ist das Risiko insbesondere für infizierte Personen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen schwerwiegend. „Wir machen uns wirklich Sorgen, dass sie einen ‚zweiten Schlag‘ bekommen oder eine neue Krankheit, die ihr Herz betrifft“, fügte sie hinzu.

Impfung und Myokarditis-Risiko

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat anerkannt, dass es einen seltenen, aber vorhandenen Zusammenhang zwischen der COVID-19-Impfung und bestimmten Herzerkrankungen gibt. Speziell handelt es sich um Entzündungen des Herzmuskels und der Herzbeutelschicht, bekannt als Myokarditis und Perikarditis. Dieser Zusammenhang wurde weltweit in verschiedenen Überwachungssystemen beobachtet, besonders bei mRNA-Impfstoffen von Moderna und Pfizer.

Die meisten Fälle von Myokarditis und Perikarditis treten in der ersten Woche nach der Impfung auf. Eine Studie, durchgeführt in vier nordischen Ländern mit über 23 Millionen Menschen, zeigt ein erhöhtes Risiko bei allen Kombinationen von mRNA-Impfstoffen. Junge Männer erfahren nach der zweiten Dosis ein besonders hohes Risiko. Die Studie wurde im Fachjournal „JAMA Cardiology“ präsentiert.

Dr. Rickard Ljung, Professor und Arzt bei der schwedischen Behörde für medizinische Produkte und Forschungsleiter der Studie, erklärt gegenüber der Epoch Times:

Die zusätzlichen Fälle bei Männern zwischen 16 und 24 Jahren entsprechen einem 5-mal höheren Risiko nach der Pfizer-Impfung (Comirnaty) und einem 15-mal höheren Risiko nach der Moderna-Impfung (Spikevax) im Vergleich zu denen, die nicht geimpft sind.“

Zum Vergleich eine Studie, die noch nicht von Fachpersonal geprüft wurde. Diese betrachtet Myokarditis-Raten in Verbindung mit COVID-19-Infektionen. Daraus geht hervor, dass diese Erkrankung bei jungen Männern (12 bis 17 Jahre) mit einer Rate von 450 Fällen pro Million auftrat. Diese Gruppe war zudem bis zu sechsmal wahrscheinlicher von Myokarditis betroffen aufgrund des Virus als durch den Impfstoff. Bei jungen Frauen lag die umgerechnete Rate bei 213 Fällen pro Million.

Der Inhalt ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „COVID-19’s Lingering Threat: A Surge in Heart Conditions“ (Deutsche Bearbeitung il).



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion