Bundesregierung begrüßt Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan

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Zeremonie für die gefallenen Soldaten im Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan.Foto: KAREN MINASYAN/AFP via Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2020

Die Bundesregierung hat die zwischen Armenien und Aserbaidschan vereinbarte humanitäre Waffenruhe begrüßt. Berlin rufe beide Seiten auf, „den Waffenstillstand zu respektieren und weitere Opfer unbedingt zu vermeiden“, erklärte am Samstag eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.

Die Bundesregierung begrüßte zudem den erklärten Willen der beiden Länder zur Aufnahme substanzieller Verhandlungen. Armenien und Aserbaidschan müssten jetzt intensiv an einer friedlichen und dauerhaften Lösung des Konflikts arbeiten, erklärte die Ministeriumssprecherin weiter.

Nach fast zwei Wochen schwerer Gefechte in der umkämpften Kaukasusregion Berg-Karabach hatten sich beide Seiten in der Nacht zum Samstag unter Vermittlung von Russlands Außenminister Sergej Lawrow auf eine Waffenruhe sowie auf den Beginn „ernsthafter Verhandlungen“ geeinigt.

Die Waffenruhe trat um 12.00 Uhr Ortszeit in Kraft. Unmittelbar danach warfen sich die Konfliktparteien gegenseitig vor, die Feuerpause verletzt zu haben. Im Laufe des Tages wurde es in Stepanakert, der Hauptstadt der selbsternannten Republik Berg-Karabach, jedoch ruhiger. Die Bombenangriffe hörten auf, die Alarmsirenen verstummten, die Straßen blieben jedoch weitgehend leer. Nur wenige Bewohner verließen ihre Häuser, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Berg-Karabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Toten. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.

Nach einer längeren Zeit relativer Ruhe war der Konflikt um Berg-Karabach und angrenzende Gebiete Ende September wieder aufgeflammt. Seitdem gab es täglich heftige Gefechte, bei denen dutzende Zivilisten starben. Bislang wurden mehr als 400 Soldaten auf armenischer Seite getötet, während Aserbaidschan keine Angaben zu Opfern machte. (afp)



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