Diskussion um die Tafeln: Es läuft nicht so, wie die Politik uns weismachen will

In der Debatte um die Tafeln zeigt sich, „dass es in Deutschland an vielen Stellen nicht so läuft wie die Politik uns weismachen will“, erklärt der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und fordert einen "Masterplan zur Armutsbekämpfung"
Titelbild
Ein Kind bekommt Essen von der Wuppertaler Tafel, 2008.Foto: Christof Koepsel/Getty Images
Epoch Times4. März 2018

In der Debatte um die Arbeit der Tafeln in Deutschland forderte der Paritätische Wohlfahrtsverband einen „Masterplan zur Armutsbekämpfung“.

„Es gibt faktisch ein steigendes Armutsproblem in Deutschland. Das wird bei den Tafeln greifbar“, sagte der nordrhein-westfälische Landesgeschäftsführer Christian Woltering der dpa.

In der Debatte werde offensichtlich,

was schon lange rumort hat: Dass es in Deutschland an vielen Stellen nicht so läuft wie die Politik uns weismachen will“.

Woltering kritisierte erneut die Entscheidung der Essener Tafel, vorübergehend keine Ausländer aufzunehmen. „Das ist kein vernünftiger Weg, um Bedürftigen zu helfen.“

Integrationsminister lobt die Arbeit – und ist gegen den Aufnahmestopp

Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat bei einem Besuch bei der Essener Tafel die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter gewürdigt.

Einige arbeiteten bereits sei mehr als 20 Jahren dort, „um anderen Menschen ein bisschen ihr Leben zu verbessern. Das ist eine ganz wichtige Leistung, die man anerkennen muss“, sagte Stamp am Samstag nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Trägervereins, Jörg Sartor, in Essen.

Es gibt hier keine Rassisten, sondern es gibt hier viele engagierte Mitarbeiter, die etwas für alle in der Essener Gesellschaft tun wollen.“

Der Minister wiederholte seine ablehnende Position zum vorübergehenden Aufnahmestopp der Tafel für Ausländer, der in der vergangenen Woche eine bundesweite Debatte ausgelöst hatte. Bei dem Angebot solle nicht die Herkunft, sondern die Bedürftigkeit entscheidend sein, so Stamp.

Seit dem 10. Januar nimmt die Essener Tafel keine Ausländer mehr als Neukunden an. Die Hilfsorganisation begründet ihr Vorgehen mit einem bereits sehr hohen Anteil an Ausländern unter ihren Kunden. (dpa)

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