Wochenrückblick: Der einflussreichste Bundespolitiker ist eher unbekannt und eine Kultmarke geht

Von 13,5 Billionen US-Dollar spricht das Weltwirtschaftsforum, um weltweit zu einer CO₂-neutralen Zukunft bis 2050 überzugehen. Und der globale Luxusmarkt wächst. Ein unvollständiger Rückblick auf Ereignisse dieser Woche als Kurznachrichten.
2025 kehrt die Tour de France mit ihrem Grand Départ nach Frankreich zurück.
2025 kehrt die Tour de France mit ihrem Grand Départ nach Frankreich zurück.Foto: David Pintens/Belga/dpa
Von 2. Dezember 2023

Der „Net-Zero Industry Tracker 2023“

Ein neuer Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) besagt, dass bis 2050 Investitionen in Höhe von 13,5 Billionen Dollar benötigt würden, um zu einer CO₂-neutralen Zukunft überzugehen – 13.500.000.000.000 Dollar. Eine globale Finanzierung und stärkere politische Anreize seien erforderlich, um saubere Energie, Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung um industrielle Cluster herum zu bauen. Der „Net-Zero Industry Tracker 2023“ untersucht Fortschritte auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen für acht Branchen, die 40 Prozent der globalen Treibhausgase erzeugen: Stahl, Zement, Aluminium, Ammoniak ohne andere Chemikalien, Öl und Gas, Luftfahrt, Schifffahrt und LKW. Vorgeschlagen werden für die weitere Entwicklung unter anderem Scorecards für jede Branche. Der Bericht fordert, Maßnahmen für jeden der fünf Sektoren Technologie, Infrastruktur, Nachfrage, Politik und Kapital zu entwickeln. Die 13,5 Billionen Dollar ergeben sich aus den durchschnittlichen Kosten für Stromerzeugung aus Solarenergie, Offshore- und Onshore-Windkraft, Kernenergie und Geothermie, den Kosten für Elektrolyseure für sauberen Wasserstoff und Kohlenstofftransport sowie den Kosten für die Speicherung.

Semesterticket

Studenten könnten künftig ein Semesterticket auf Basis des Deutschlandtickets nutzen. Die Rede ist von einem Preis von 29,40 Euro monatlich. Es könne zum Sommersemester 2024 starten, so das Bundesverkehrsministerium.

Luxuswaren boomen

Der globale Luxusmarkt wuchs laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma dieses Jahr um 8 bis 10 Prozent auf 1,5 Billionen Euro. Umsätze mit exklusiven Kreuzfahrten und Hotels legten kräftig zu, ebenso stieg die Nachfrage nach Luxusautos, teurer Kleidung, Schuhen, Parfüm und Schmuck. Die Nachfrage wächst aufgrund der Nachfrage aus Asien: in China stieg sie um 9 Prozent, in Südostasien um 8 Prozent und in Japan um 17 Prozent. Europa erreichte beinahe wieder das Vor-Corona-Niveau (102 Milliarden Euro). In Amerika ging das Geschäft auf 101 Milliarden Euro zurück – der starke US-Dollar begünstigt Käufe in Übersee.

Manchmal haben es Lastenräder wirklich schwierig. Foto: iStock

„Wie eine geteilte Mona Lisa“

Athen und London streiten sich seit Jahren um die Rückgabe des Parthenon-Fries an Griechenland. Der britische Diplomat Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Marmorplatten und -skulpturen abbauen und nach England bringen lassen; 1816 verkaufte er sie an das Britische Museum. Athen fordert seit Jahrzehnten die Rückgabe. Nun sagte der britische Premier Rishi Sunak kurzfristig ein Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis in London ab. Angeblich war der Kulturstreit der Grund. Denn die britische Regierung will den Fries und damit die Kunstschätze behalten. Der griechische Ministerpräsident ist empört und sagte der BBC, es sei, als würde man die „Mona Lisa“ teilen – und dann eine Hälfte im Pariser Louvre und die andere im British Museum zeigen.

Sonnenbrillen-Kontaktlinsen

UV-Licht gilt nicht nur als Verursacher von Hautkrebs, sondern auch von Grauem Star. Eine Erfindung kalifornischer Maschinenbauer könnte letzterem entgegenwirken und die Zahl der jährlich bis zu zehn Millionen Operation deutlich reduzieren. Ihre jüngst vorgestellten Sonnenbrillen-Kontaktlinsen verfärben sich dabei in Abhängigkeit des Lichtes und der Temperatur, – jenen Faktoren, die Augenkrankheiten begünstigen. Bei normaler Beleuchtung blockieren sie etwa 45 Prozent des UV-Lichts und 20 Prozent des blauen Lichts. Unter UV-Strahlung verdunkeln sich die Linsen in Echtzeit. Die Geschwindigkeit und Intensität dieses Übergangs variiert mit dem verwendeten Material und lasse sich auf individuelle Bedürfnisse anpassen.

Umfrage zur Außenpolitik

Deutschland sollte sich bei internationalen Krisen stärker zurücknehmen, wie eine repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung ergab. Das finden zumindest 54 Prozent der Befragten. 38 Prozent wünschen sich mehr deutsches Engagement. 2022 lag diese Zahl noch bei 65 Prozent. 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Deutschlands Einfluss in der Welt in den vergangenen beiden Jahren abgenommen hat. 71 Prozent sprachen sich dagegen aus, dass Deutschland in der EU eine militärische Führungsrolle übernimmt. Auffällig auch: der wachsende Einfluss von China wird von 62 Prozent der Befragten als negativ bewertet. Sechs von zehn sind für eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von China, auch wenn dadurch Jobs verloren gehen. Nur 13 Prozent betrachten China als Partner Deutschlands. Die USA bleiben weiterhin der wichtigste Partner.

Vorsintflutliche Kreatur in 900 Jahre altem Tempel? Schwein oder Dino? Im Tempel Ta Prohm, Kambodscha. Foto: Lydia Roeber

(Nicht) mit Köpfchen spielen

Was passiert mit dem Gehirn, wenn Fußballer regelmäßige „köpfen“? „Weltweit herrscht große Besorgnis über die Möglichkeit langfristiger negativer Auswirkungen auf das Gehirn“ erklärt Dr. Michael L. Lipton von der Columbia University. Besonders gefährdet seien junge Erwachsene. Nachdem Studien bereits negative Auswirkungen kurz nach einem Kopfball aufgezeichnet hatten, zeigen die US-Mediziner nun auch Langzeitfolgen auf. „Unsere Analyse ergab, dass viele Kopfbälle über zwei Jahre hinweg mit Veränderungen in der Mikrostruktur des Gehirns verbunden waren, die denen bei leichten traumatischen Hirnverletzungen ähneln“, so Dr. Lipton. „Viele Kopfbälle waren außerdem mit einem Rückgang der sprachlichen Lernleistung verbunden.“

Fönen schadet der Gesundheit

Haarpflegeprodukte enthalten oft flüchtige organische Chemikalien (VOC), darunter auch Siloxane, die das Haar glänzen lassen und glätten. Wie Chemiker jüngst herausfanden, kann Styling wie Glätten und Locken die Emission weiter erhöhen. Sie variiere zudem mit der Art der Haarpflege, der Haarlänge sowie Art und Temperatur des Stylinggeräts. Dabei gilt: Je länger das Haar und je höher die Temperatur, desto mehr freigesetzte VOCs. In realen Umgebungen wie kleinen Badezimmern beträgt die potenzielle Inhalation bis zu 20 Milligramm täglich. Gute Lüftung kann die Belastung verringern, verlagere das Problem aber nur nach außen, insbesondere in dicht besiedelten Städten, weshalb die Forscher dringend weitere Studien empfehlen.

Kultmarke produziert künftig wohl im Ausland

Seit den 70er-Jahren hat das traditionsreiche Keramikunternehmen Römertopf mehr als 50 Millionen Römertöpfe verkauft. Das besonders schonende Garen in den tonnenförmigen Töpfen hat sich weithin verbreitet. Nun hat das Unternehmen einen neuen Eigentümer. Der Investor p:os handels GmbH habe den Zuschlag für Markenrechte und Warenlager erhalten und beabsichtige, die beliebten Produkte der Kultmarke im Ausland herzustellen, wie Geschäftsführer Frank Gentejohann mitteilte. Die Übernahme soll am 1. Dezember erfolgen. Damit geht die Ära der Römertopf-Produktion in Deutschland zu Ende.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG plädiert für den Einsatz von Bodycams.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG plädiert für den Einsatz von Bodycams. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Brauerei vor dem Aus

Die Koblenzer Brauerei, früher als Königsbacher Brauerei bekannt, hat Insolvenz angemeldet. Obwohl die 42 Mitarbeiter in den vergangenen beiden Jahren auf Weihnachtsgeld und tarifliche Lohnerhöhungen verzichteten, reichte das nicht aus, um das Geschäft aufrechtzuerhalten. Ihre Gehälter sind noch für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert. Die Brauerei gibt an, dass ihr die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie stark zusetzten. Der Biermarkt habe sich verändert, der Geschäftsbetrieb sei nicht mehr kostendeckend. Das Unternehmen produzierte bereits seit 1689 Bier in Koblenz. Nun ist das Ziel, mithilfe der Kanzlei Lieser wenigstens die Traditionsbrauerei in Koblenz-Stolzenfels zu erhalten.

Von der Ladesäule zum Totalschaden

Im Schwabinger Parkhaus in München ging jüngst ein Elektroauto in Flammen auf. Der Jaguar E-Pace (ab 50.000 Euro aufwärts) war an einer Ladesäule angeschlossen und stand im ersten Obergeschoss. Ein lauter Knall – und wenig später zog beißender Qualm durch das Parkhaus. Der Gesamtschaden geht nach ersten Schätzungen in die Hunderttausende, insgesamt wurden 29 Fahrzeuge beschädigt. Die betroffenen Fahrzeugbesitzer müssen mit erheblichen Reparatur- oder Ersatzkosten rechnen. Der Jaguar erlitt einen Totalschaden. Sechs Menschen wurden vom Rettungsdienst vor Ort untersucht, einer wegen Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.

Aus Geldmangel nicht geheizt

Für viele Menschen in Deutschland ist ein warmes Zuhause nicht selbstverständlich. Im vergangenen Jahr lebten 5,5 Millionen Menschen in Deutschland in Haushalten, die nach eigener Einschätzung ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warmhalten konnten. Wie das Statistische Bundesamt auf Basis der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) mitteilt, betraf dies rund 6,6 Prozent der Bevölkerung. Der Anteil hat sich gegenüber dem Jahr 2021 verdoppelt. Damals hatte er bei 3,3 Prozent gelegen. Grund für den Anstieg dürften vor allem die höheren Energiepreise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gewesen sein.

Der offizielle Weihnachtsbaum, eine 18 Fuß (circa 5,50 Meter) hohe Frasertanne aus Fleetwood, North Carolina, in der Mitte des ovalen Blue Room im Weißen Haus am 27. November 2023 in Washington, D.C. Das Thema der diesjährigen Dekoration des Weißen Hauses lautet „Magie, Wunder und Freude“ und soll die „Freude und Fantasie der Kindheit“ einfangen. Das Weiße Haus erwartet während der Ferienzeit etwa 100.000 Besucher. Foto: Kevin Dietsch/Getty Images

Einfluss und Bekanntheit sind zwei verschiedene Dinge

Laut dem Influence Index der Kommunikationsagentur BCW ist Michael Schrodi (SPD) der einflussreichste Politiker im Bundestag. Es folgen Jürgen Hardt (CDU) und Helge Lindh (SPD). In den Top Ten finden sich weitere fünf Abgeordnete der SPD (Nina Scheer, Sebastian Hartmann, Bernd Westphal, Johannes Fechner und Nils Schmid), zwei der CDU (neben Hardt ist Friedrich Merz) und einer der AfD (Gottfried Curio). In diesen Score fließen Indikatoren wie Ausschüsse und Fraktionsfunktionen mit ein. Im „Public Score“, gemessen an Medienpräsenz, Social-Media-Aktivitäten und Online-Suchanfragen, führen Olaf Scholz, Robert Habeck, Annalena Baerbock und Christian Lindner. Das Ergebnis zeige zwei Politikansätze: „Die ‚stillen Helden‘ fokussieren sich auf ihre Arbeit in Ausschüssen, während die ‚öffentlichen Meinungsmacher‘ durch Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit Debatten beeinflussen wollen“, erklärt Björn-Christian Hasse, Co-Chief Executive Officer von BCW Deutschland. Nur ein Politiker schafft es in beiden Rankings unter die Top-10: Friedrich Merz (Platz 7 im Parliamentary Score und Platz 9 im Public Score).

Strafzettel in der Schweiz

Insgesamt sind zwischen dem 12. September und dem 19. Oktober dieses Jahres „9.604 fehlerhafte Messungen registriert“ worden, erklärte die Polizei Bern am Montag. Ein Software-Fehler sei schuld an den irrtümlichen Verwarnungen. Betroffen sind vier neu angeschaffte Radar-Systeme in Bern, diesen Typ gibt es nur dort. Sie meldeten so viele Geschwindigkeitsübertretungen, dass selbst die Polizei misstrauisch wurde. Auch „mehr und mehr“ geblitzte Autofahrer zweifelten. Daraufhin baten die Beamten das Eidgenössische Institut für Metrologie, Prüfungen vorzunehmen. Die zu Unrecht Verwarnten werden in den kommenden Tagen per Post benachrichtigt, etwa 6.000 bereits gezahlte Geldstrafen zurückerstattet.

Netflix und Spotify

Die Geschäftspraxis der kundenseitig nicht zustimmungspflichtigen Preiserhöhungen bei den Streaming-Anbietern Netflix und Spotify ist unzulässig. Das hat das Kammergericht Berlin mit zwei Berufungsurteilen gegen die beiden Unternehmen nun festgestellt. Die Unternehmen hatten ihre Preise einseitig angepasst, ohne eine Zustimmung ihrer Nutzer einzuholen. Geklagt hatte der Bundesverband der Verbraucherzentrale. „Das Kammergericht Berlin hat eine richtungsweisende Entscheidung im Sinne der Verbraucher getroffen. Die vom vzbv angegriffenen Preisänderungsklauseln von Spotify und Netflix sind demnach nicht nur unzulässig. Das Urteil könnte grundsätzlich das Aus für künftige einseitige Preiserhöhungen durch Streaming-Dienste in Deutschland bedeuten“, so vzbv-Rechtsreferentin Jana Brockfeld.

Ältere sehen dem Tod gelassener ins Auge

Mit steigendem Alter sinkt die Angst vor dem Tod. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur „Idea“ hervor. Besonders weitverbreitet ist die Angst vor dem Tod bei den 30- bis 39-Jährigen (42 Prozent), während nur 29 Prozent der über 70-Jährigen den Tod fürchten. Mit einem Anteil von 19 Prozent fürchten sich die Angehörigen der Freikirchen deutlich weniger als die Mitglieder anderer Konfessionen. Bei den Muslimen liegt der Anteil bei 40 Prozent, während Katholiken 37 Prozent, landeskirchliche Protestanten 33 Prozent und Konfessionslose 35 Prozent ausweisen. Für die Erhebung wurden im Zeitraum vom 11. bis 14. November 2.010 Erwachsene befragt.

Hier erkennt man nichts mehr: Ein Verkehrsschild im Harz mit Schnee bedeckt. Am frühen Morgen setzten erste Schneefälle in den Harzbergen ein.

Hier erkennt man nichts mehr: Ein Verkehrsschild im Harz mit Schnee bedeckt. Es gilt trotzdem. Foto: Matthias Bein/dpa

Berufliche Selbstständigkeit

Immer weniger Migranten haben 2022 in Deutschland eine neue Firma gegründet. Laut KfW Research fiel die Gründungsquote auf 98 Gründungen je 10.000 Erwerbspersonen. Die Quote in der Gesamtbevölkerung liegt bei 108. Mit 22 Prozent ging etwas mehr als jede fünfte aller Gründungen auf Migranten zurück. Die Analysten vermuten, dass vor allem externe Rahmenbedingungen der Corona-Jahre 2020 bis 2022 diejenigen von diesem Schritt abgehalten haben, „etwa aufgrund der traditionell stärkeren internationalen Ausrichtung migrantischer Gründungen“, sagt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. 2020 und 2022 lag der Anteil derer, die eine berufliche Selbstständigkeit bevorzugen, unter Migranten mit 34 und 31 Prozent jeweils deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung (24 und 23 Prozent).

Sprache erschafft Tatsachen

Die neuronale Entwicklung von Föten im Mutterleib wird von der gesprochenen Sprache der werdenden Mutter beeinflusst. Zu dem Schluss kommen Forscher der Università di Padova, CNRS und der Université Paris Cité. Ab dem siebenten Monat einer Schwangerschaft können die Kinder hören. Nach der Geburt erkennen die Kinder die Stimme ihrer Mutter und die spezifischen Melodien, die mit ihrem Sprechen in Verbindung stehen, wieder. Die Forscher vermuten, dass das Gehirn der Babys durch die bereits im Mutterleib gehörte Sprache auf einzigartige Art und Weise beeinflusst wird. Sie konnten durch EEG-Checks bei den Neugeborenen erste Beweise dafür finden. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in „Science Advances“.

Fast jede sechste Kneipe, Café oder Restaurant

Ab Anfang 2024 soll in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten. Nach Energiekrise und Corona-Krise kann das jetzt für fast 15.000 Kneipen, Cafés und Restaurants das endgültige Aus bedeuten – das sind 13 Prozent aller Gastrobetriebe. Ein Blick auf die regionalen Zahlen zeigt, dass das Insolvenzrisiko in Berlin am höchsten ist. Dort gelten 16,5 Prozent bzw. 1.369 der Gastronomie als insolvenzgefährdet. Es folgen Bremen (16,2 Prozent; 144), Nordrhein-Westfalen (14,6 Prozent; 3.199), Sachsen-Anhalt (14 Prozent; 560) und Hamburg (13,3 Prozent; 412). Das geringste Insolvenzrisiko haben derzeit Unternehmen in Bayern (10,5 Prozent; 1.956), Rheinland-Pfalz (10,5 Prozent; 693) sowie in Mecklenburg-Vorpommern (10,6 Prozent; 331). Mecklenburg-Vorpommern muss mit 11,5 Prozent allerdings den deutlichsten Anstieg des Insolvenz-Risikos im Vergleich zu August 2023 verkraften. Für das gesamte Jahr 2023 prognostiziert der Informationsdienstleister CRIF derzeit in der Branche 1.600 Insolvenzen – 36,5 Prozent mehr als 2022.

 

 



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