Exotisches Vitaminfeuerwerk: Die Heilwirkung von Granatapfel

Er ist nicht nur köstlich und vielseitig, sondern auch eines der gesündesten Lebensmittel, das man essen kann. Der Granatapfel hilft bei Herzkrankheiten und Diabetes, lindert Gelenkschmerzen, stärkt das Gehirn, verbessert die Haut und hemmt das Wachstum von Krebszellen.
Superfood: Granatapfel
Der Granatapfel ist nicht nur köstlich und vielseitig, sondern auch eines der gesündesten Lebensmittel, das man essen kann.Foto: iStock
Von 31. Dezember 2022

Der Granatapfel mit seinen charakteristischen rubin-roten Kernen gilt als älteste bekannte Frucht. Bereits in der Bibel erwähnt, stammt er ursprünglich aus Persien und war schon bei den alten Griechen sehr beliebt. In der Antike wurde der Granatapfel zur Behandlung von Gesundheitsproblemen wie Verdauungsstörungen, Darmparasiten und Hautproblemen eingesetzt. Noch heute steht die Frucht wegen ihrer nährstoffreichen, antioxidativen Wirkung für Gesundheit und ewiges Leben.

In der antiken und modernen Kultur Griechenlands ist der Granatapfel zudem ein Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand. In der Weihnachtszeit hängen die Griechen Granatäpfel vor ihrem Haus auf und zerschlagen sie am Heiligabend um Mitternacht. Die Anzahl der Kerne, die auf dem Boden liegt, zeigt an, wie viel Glück die Familie im kommenden Jahr haben wird.

Als Superfood profitiert der Granatapfel in erster Linie von seinem hohen Gehalt an Antioxidantien, von denen er alle drei Arten enthält. So besitzt er dreimal so viele Antioxidantien wie Rotwein und grüner Tee und erwies sich als mindestens 20 Prozent wirksamer als Acai- oder Traubensaft [1]. Außerdem enthält der Granatapfel viel:

  • Vitamin C und K
  • Folsäure (Vitamin B9), Thiamin (Vitamin B1), Pantothensäure (Vitamin B5), B6 und Riboflavin (Vitamin B2)
  • Kupfer, Mangan, Kalium und Phosphor
  • Ballaststoffe
  • Punicalaginen und Punicinsäure

Unzählige Heilwirkungen

Die wirksamen und gesunden Vorteile von Granatäpfeln oder Granatapfelsaft konnten Forscher bereits in vielen unabhängigen Studien aufzeigen. So ist die exotische Frucht gut für Herz, Gehirn und Gelenke. Außerdem hilft es bei der Bekämpfung von häufigen Krankheiten wie einige Krebsarten. Weiterhin schreiben ihm Forscher eine antidiabetische und fettleibigkeitshemmende Wirkung zu [2].

Verbessert die Herzgesundheit

Durch seine Inhaltsstoffe senkt der Granatapfel nachweislich den Cholesterinspiegel sowie zu hohen Blutdruck [3]. Weiterhin hemmt es die Blutgerinnung, fördert die Durchblutung und reduziert die Bildung von sogenannten atherosklerotischen Plaques. Diese können zur Verengung von Blutgefäßen (Atherosklerose) führen, eine Krankheit, die im Volksmund als Arterienverkalkung bekannt ist.

2004 bewiesen israelische Forscher, dass der tägliche Verzehr von 240 Milliliter Granatapfelsaft bei der Behandlung von Atherosklerose hilft [4]. Die Studienteilnehmer waren 65 bis 75 Jahre alt und befanden sich in einem schweren Krankheitszustand; ihre Halsschlagadern waren zu 70 bis 90 Prozent verengt. Nach einem Jahr täglichen Trinkens von Granatapfelsaft ging die Verengung der Arterie um 35 Prozent zurück.

Hemmt spezielle Krebsarten

Weiterhin konnte dem Granatapfel mehrfach eine hemmende Wirkung bei verschiedenen Krebsarten wie Blut-, Brust-, Prostata- und Dickdarmkrebs zugewiesen werden. So entdeckten Forscher in einer Tierstudie, dass Granatapfelschalenextrakt das Wachstum von Prostatakrebszellen um 29 bis 36 Prozent hemmen kann [5]. Bei menschlichen Brust- und Dickdarmkrebszellen konnten Forscher einen ähnlichen Effekt nachweisen. Granatapfelextrakt verminderte das Wachstum der Krebszellen um 5 bis 30 Prozent [6].

Eine vorläufige Studie zeigt außerdem, dass der Verzehr von Granatapfel auch zur Vorbeugung von Brustkrebs beitragen könnte [7]. So senkt der Granatapfel zwei Hormone, die mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Zusammenhang gebracht werden. Zudem bestätigten Wissenschaftler, dass der Granatapfel eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Lungen-, Haut- und Leberkrebs spielt [8].

Auch Urolithin A, eine Verbindung von Substanzen, die aus dem Granatapfel gewonnen wird, erwies sich als wichtiger Akteur bei der Krebsbehandlung, da dieser tumorbekämpfende Immunzellen auf natürliche Weise ankurbeln kann [9].

Stärkt Knochen und Gelenke

Besonders für ältere Menschen ist der Granatapfel eine gesunde Nahrungsergänzung. So schützt er vor Osteoporose („Knochenschwund“), die altersbedingt vermehrt zu Knochenbrüchen führt.

Überdies wirken die Polyphenole in der exotischen Frucht stark entzündungshemmend und können Arthritis und Gelenkschmerzen lindern. Während einer Studie erhielten Patienten mit starker rheumatoider Arthritis täglich 2 Kapseln mit 250 Milligramm Granatapfelextrakt [10]. Der Granatapfelextrakt linderte dabei die Krankheitsaktivität deutlich, milderte die Entzündungen und reduzierte oxidativen Stress.

Stärkt das Gedächtnis

Weiterhin kann Granatapfel zur Verbesserung des Gedächtnisses beitragen, wie Forscher unter anderem 2018 zeigten [11]. Sie konzentrierten sich dabei speziell auf die kognitiven Fähigkeiten von Patienten, die innerhalb der letzten zwei Wochen einen Schlaganfall erlitten hatten.

Zur Behandlung erhielten die Patienten zweimal täglich eine spezielle Tablette aus 1 Gramm Polyphenolen, was etwa 250 Milliliter Granatapfelsaft entspricht. Das Ergebnis: Die Patienten zeigten große Verbesserungen sowohl bei der Gehirnfunktion als auch bei der Wiederherstellung der geistigen Fähigkeiten. So konnte eine erhöhte Durchblutung wichtiger Gehirnregionen nachgewiesen werden, die wichtig für Sprache und Gedächtnis sind. Die verbesserten Gedächtniswerte deuten wiederum auf eine verbesserte Blutqualität hin.

Hilft gegen Bakterien und Pilze

Die exotischen Früchte enthalten Verbindungen, die zur Beseitigung bestimmter Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze beitragen können. Diese Verbindungen können bei der Bekämpfung von Mikroorganismen helfen, die zum Beispiel Mundgeruch und Karies verursachen [12].

Gegen Diabetes und Fettleibigkeit

Granatapfel kann zudem oxidativen Stress senken, einen negativen Zustand im Stoffwechsel, der durch äußere Faktoren wie Schadstoffe oder Strahlung sowie innere Faktoren wie ungesunde Ernährung verursacht wird. Dieser Stress führt unter anderem zu Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit oder Schlaganfällen [13]. Mit seinen zahlreichen Antioxidantien kann der Granatapfel das Risiko derartiger Erkrankungen reduzieren [14]. Zudem erwies sich der Verzehr von konzentriertem Granatapfelsaft positiv auf Menschen mit einer Diabetes-Typ-2-Erkrankung [15].

Unterstützung bei starken sportlichen Aktivitäten

Dass auch Sportler einen positiven Effekt nach dem Verzehr verspüren, zeigten Forscher in zwei Studien. So zeigte die Studie von 2017, dass Granatapfel die Zahl von Muskelschäden verringere [16]. Ein zweiter Effekt sei zudem, dass die Sportler ihre Trainingseinheiten deutlich weniger anstrengend empfanden und seltener Muskelkater auftrat. Die zweite Studie von 2022 belegte bei Marathonläufern weniger Entzündungen und eine Reduzierung von oxidativem Stress [17].

Verbessert das Hautbild

Schließlich werden dem Granatapfel dank seiner phenolischen Verbindungen eine schützende Wirkung für die Haut zugeschrieben [18]. Demnach senke es bestimmte Entzündungsmarker und verringere die vorzeitige Hautalterung durch Partikel in der Luft. Darüber hinaus soll Granatapfel die schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlen auf die menschliche Haut reduzieren [19].

Granatapfel leicht in die Ernährung einbinden

Mit seinem süßen bis leicht säuerlichen Geschmack und seiner angenehmen, knackigen Konsistenz kann der Granatapfel in vielen Rezepten verwendet werden. So kann er beispielsweise eine fruchtige Ergänzung zu Blattsalaten, im Joghurt oder in Gemüsegerichten sein. Auch in Getränken wie Smoothies, im Saft oder als Bestandteil von exotischem Kefir kann der Granatapfel genossen werden. Alternativ können die Kerne auch ganz klassisch in einem Obstsalat verwendet werden. Die fruchtig-süßen Kerne können auch in Marinaden, Soßen und Salsas verwendet werden, um den Lieblingsfleisch- und -fischsorten neue Geschmacksrichtungen zu verleihen.

Leider schrecken viele Menschen vor dieser Frucht zurück, weil das Herauslösen der Kerne schwierig erscheint. Dabei gibt es einen einfachen Trick, um an die Kerne heranzukommen. Dafür muss zunächst die Schale kreisförmig um die Krone eingeritzt und dieser obere Teil entfernt werden. Anschließend wird die Fruchtschale entlang der senkrecht verlaufenden Trennwände eingeschnitten. Nun kann man das Mittelstück und die weißen dünnen Zwischenhäute entfernen. Die Kerne der einzelnen Segmente lassen sich herauslösen, indem die Schale über oder in einer mit Wasser gefüllten Schüssel umgebogen und die Kerne gesammelt werden. Zum Schluss die Zwischenhäute aussortieren.

Ein perfekt aufgeschnittener Granatapfel. Foto: iStock

Quellen und Literatur

[1] Seeram et al. (2008); doi.org/10.1021/jf073035s

[2] Mayasankaravalli et al. (2020); doi.org/10.1016/j.sjbs.2020.09.046

[3] Sahebkar et al. (2016); doi.org/10.1016/j.phrs.2016.11.018

[4] Aviram et al. (2004); doi.org/10.1016/j.clnu.2003.10.002

[5] Deng et al. (2017); doi.org/10.1016/j.biopha.2017.07.008

[6] Moreira et al. (2017); ISSN 0001-6837

[7] Kapoor et al. (2015); doi.org/10.1080/01635581.2015.1073756

[8] Bassiri-Jahromi (2018); doi.org/10.4081/oncol.2018.345

[9] Denk et al. (2022); doi.org/10.1016/j.immuni.2022.09.014

[10] Ghavipour et al. (2017); doi.org/10.1038/ejcn.2016.151

[11] Bellone et al. (2018); doi.org/10.1080/1028415X.2018.1436413

[12] Abdollahzadeh et al. (2011); pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21998800/

[13] Sena et al. (2012); doi.org/10.1016/j.molcel.2012.09.025

[14] Tabish et al. (2017); doi.org/10.15406/jccr.2017.09.00326

[15] Shishehbor et al. (2016); doi.org/10.5812/ijem.33835

[16] Martínez-Sánchez et al. (2017); doi.org/10.1021/acs.jafc.7b00586

[17] Tanner et al. (2022); ISSN 1078-6791

[18] Yong Chool Boo (2019); doi.org/10.3390/antiox8090379

[19] Pacheco-Palencia et al. (2008); doi.org/10.1021/jf8005307



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion